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Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

geschichtlicher Abriß von 1930 bis heute

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Mangan-TIM
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Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 19:44 Uhr  ·  #1
Hallo,

da das Gebiet bisher noch nicht beschrieben wurde, will ich einen ersten Vesuch unternehmen, dieses sehr interessante und geschichtsträchtige Gebiet zu beschreiben.

1. Geschichtliches

Bergbau auf Kupfer gab es auf dem Territorium der ehemaligen DDR reichlich. Jedoch waren die Lagerstätten schon vor dem Krieg erschöpft oder der Ertrag war so gering, dass ein Weiterführen sehr unrentabel gewesen wäre.
Kupfer kommt in der Natur sowohl gediegen als auch in Form von Erzen vor. Wichtige Kupfererze sind: Chalkopyrit (CuFeS2); Chalkosin (Cu2S); Bornit (Cu5FeS4); Malachit und andere Erze.
Nach dem Krieg wurde nur ein Abbaugebiet weitergeführt – die Mansfeld-Eislebener Kupferschiefermulde. Hier wurde schon sehr zeitig (um 1200) nach Kupferschiefer gegraben. Intensiv wurde der Bergbau jedoch erst 1852 geführt. Da schlossen sich die einzelnen Gewerkschaften zur „Mansfeldischen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft“ zusammen. Jetzt begann der planmäßige Bau in die Teufe (Tiefe wie der Bergmann sagt). 1921 entstand die Mansfeld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. In den 20-30èr Jahren des 20. Jahrhunderts wurde eine Technisierung der Schächte und Stollen durchgeführt und somit die Arbeit vereinfacht. (1925 Druckluftversorgung – Bohr- und Abbauhämmer lösten Handbohren und Keilhauenarbeit ab.) Immer neuere technologische Abbauprozesse wurden eingeführt und erleichterten die Knochenarbeit zum Teil erheblich. 1937 wurde eine Zahnradbahn untertage eingeführt, welche Erz, Gestein und Mannschaft in den Stollen transportierte. Diese wurde auch nach 1945 weiter verwendet.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde das Gebiet von den Amerikanern besetzt und im Juli 1945 im Zuge des Jalta-Abkommens von den Sowjetischen Truppen übernommen. Es wurde sofort mit einer Umstrukturierung der Mansfeld AG begonnen. Etappen waren:
- 09/45 Überführung in die Verfügungsgewalt der Provinz Sachsen
- 09/46 Enteignung und Überführung in das Eigentum der Provinz Sachsen unter dem Namen Mansfeldscher Kupferschieferbergbau AG
- 10/46 Eingliederung in die Sowjetisch- Metallurgische AG in Berlin Weißensee
- 02/47 Rückführung an das Land Sachsen Anhalt, Umwandlung in eine GmbH und langsamer Übergang zu Volkseigentum
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Mangan-TIM
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 19:48 Uhr  ·  #2
- 1953 Aufspaltung in: VEB Mansfeld Hüttenkombinat und VEB Mansfeld Bergbaukombinat
- 1956 Aufspaltung des VEB Mansfeld Bergbaukombinat in sechs VEB Kupferbergbau
Das Sangerhäuser Revier mit Münzer-Schacht in Sangerhausen und Schacht in Niederröblingen und das Eislebener Revier mit Thälmann-Schacht, Lademann-Schacht und Fortschritt-Schacht um Eisleben und Brosowski-Schacht in Gerbstedt bei Hettstedt
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Aufspaltung in Mansfeld Hütten und Bergbau-Kombinat.jpg
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Die Mansfelder Mulde mit ihren vier Schächten.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 19:53 Uhr  ·  #3
Die Schächte wurden nach dem Krieg umbenannt, hier als Beispiel der Brosowski-Schacht. Der Brosowski-Schacht hieß bis zum Übergang in Volkseigentum Paul-Schacht, geteuft 1908.

- 1960 Wiedervereinigung aller Betriebe in VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck
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Der Brosowski-Schacht hieß vor dem Krieg Paul-Schacht.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 20:09 Uhr  ·  #4
- Von 1958-67 war das Kombinat der VVB NE–Metallindustrie Eisleben unterstellt
- 01/66 Einordnung des VEB Nickelhütte Aue ins Mansfeld Kombinat
- 01/67 Einordnung des VEB Kupferhütte Ilsenburg des VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg in das Mansfeld Kombinat
- 1968 Auflösung der VVB und Unterstellung des Mansfeld Kombinat direkt dem Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali . Neubildung von: VEB NE Metallurgie Projektierung Dresden, VEB Schachtbau Nordhausen und VEB Erzprojekt Leipzig .
- 01/70 erfolgte die Zusammenlegung des Mansfeld Kombinat mit dem VEB Halbzeugkombinat Hettstedt zum VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“
- 05/90 erfolgte im Zuge der politischen Veränderungen in der DDR die Gründung der Mansfeld AG. Im Wirtschaftsministerium der DDR wurde die Beendigung des Kupferbergbaus zum 30.09.90 beschlossen
- 10/93 Gründung der MKM – Mansfelder Kupfer und Messing GmbH
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Unterstellt war der Betrieb der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Nichteisen(NE) Metallindustrie.jpg
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Neugründung nach der Wende in Mansfelder Kupfer- und Messing GmbH.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 20:37 Uhr  ·  #5
2. Heutige Situation

Heute, 24 Jahre nach Schließung des Bergbaus, sind die meisten Zeugnisse des Bergbaus fast verschwunden. Lediglich die gigantischen großen Kegelhalden und auch noch die unter Denkmalschutz gestellten alten flachen Halden sind deutlich im Gelände zu erkennen. Auch sind noch die Schlackehalden an den ehemaligen Verhüttungsstandorten zu sehen. Jedoch wurden und werden viele Halden zur Schottergewinnung abgetragen. Dabei bietet sich dem Sammler die Möglichkeit, nach Anmeldung und Genehmigung seitens der Betriebsführung diese abgebaute Halde zu befahren und Mineralstufen, Artefakte und auch Fossilien zu bergen.
Auch wurden einige Grubengebäude erhalten, Schmid-Schacht, Fördergerüst des Bernhard-Koenen-Schacht an der BAB 38 bei Niederröblingen und nicht zu vergessen, das Besucherbergwerk Wettelrode.
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Kupferschiefer Mansfeld, Halde des Zirkel-Schacht, Eisleben.jpg
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Kupferschiefer Mansfeld, Schlackehalde der  Bebel-Hütte in Helbra, ehemals Koch-Hütte.jpg
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Kupferschiefer Mansfeld, Schmidt-Schacht.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 20:51 Uhr  ·  #6
Die großen Halden der Aufbereitung des Kupferschiefer, die Schlackehalden, bieten einen verwirrenden, fast mondlandschaftlichen Anblick. Die Schlacke erstarrte hierbei in ihrer Fließstruktur.

Wie vorher beschrieben wurden und werden die Abraumhalden zur Schottergewinnung abgetragen.
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Kupferschiefer Mansfeld, Schlackehalde mit Fließstruktur.jpg
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abgetragene Halde des Herrmannschacht Helfta.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 20:57 Uhr  ·  #7
Aber das bekannteste erhalten gebliebene Grubengebäude ist wohl das Besucherbergwerk in Wettelrode. Hier kann man einen super guten Einblick in Welt des Bergmann beim Abbau des Kupferschiefer über und auch unter Tage bekommen. Ein Besuch lohnt immer, wenn man in der Nähe ist.
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heutiges Besucherbergwerk Wettelrode.JPG
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Mangan-TIM
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 21:01 Uhr  ·  #8
Am Standort der bereits abgerissenen Bebel-Hütte, früher Koch-Hütte, waren auch noch Teile der ehemaligen Betriebsbahn zu sehen. Ob diese Lokomotiven die Zeit überstanden haben, kann ich nicht sagen. Aber 2008 standen sie noch da.
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Ausgemusterter Fuhrpark, hier eine alte Dampflock.jpg
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Ausgemusterter Fuhrpark, hier eine Diesellock.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 21:18 Uhr  ·  #9
3. Artefakte, Fossilien und Minerale

3.1. Artefakte

Beim Abbau der tauben Kegelhalden fanden sich auch Relikte aus Metall aus der Abbauzeit. Diese lagen dann als Haufen hinter dem Magnetabscheider vor dem Brecher. Mit etwas Glück können dann auch die Insignien des Bergbau, Schlägel und Bergeisen zu finden sein.
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Kupferschiefer Mansfeld, Metallberg hinter dem Magnetabscheider.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 21:44 Uhr  ·  #10
3.2. Minerale der Verhüttung

Hierbei soll nur auf makroskopische Minerale eingegangen werden, da sich im mikroskopischen Bereich so viele Minerale gebildet haben, diese einzeln auf zu zählen, würde den Beitrag sprengen. Aber es könnte ja ein User von unserem Forum einen neuen Thread auf machen 8) .
Die Schlackehalden bieten einen etwas skurilen Eindruck. Fast wie auf dem Mond. Die meiste Schlacke bietet einen kompakten, formlosen Anblick. Jedoch ist auch die silikatische Struktur in Form von Forsterit und Fayalit als idiomorphe Kristalle zu finden.
Natürlich sind auch reine massive Kupferbrocken zu finden. Diese zeichnen sich, durch eine im Laufe der Jahre, in Folge von Oxidation, bedingte Malachitisierung aus. Somit sind sie leicht im Haldenmaterial zu finden. Aufgeschlagen, zeigen sie dann die warme Kupferfarbe.
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Fayanit, Schlackehalde Helbra, Eisleben.jpg
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Massiv ged. Kupfer Hettstedt.JPG
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 22.07.2014 - 21:46 Uhr  ·  #11
Fortsetzung morgen, bitte noch keine Kommentare, danke 8)

Glück Auf

Thilo
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 23.07.2014 - 19:08 Uhr  ·  #12
So, weiter im Text. :)

Auf den Schlackehalden sind aber auch massive Eisenbrocken aus der Verhüttung zu finden, so genannte Eisensauen. Diese Sauen wurden, so glaube ich, nach Schweden exportiert. Aber kleinere Sauen sind durchaus noch zu finden.
Auch der so genannte Kupferstein, von den Hüttenleuten als Hüttenbornit bezeichnet, ist mit etwas Glück noch im Haldenmaterial vorhanden. Dieser zeichnet sich durch sein Gewicht und seine im Anschlag deutliche bronzene Farbe aus.
Auch sind Stücke zu finden, in denen sowohl reines Eisen, als auch reines Kupfer als kleine Butzen in der Schlacke enthalten sind.
Aber wie gesagt, das Betreten der Halden ist nur mit Genehmigung der Geschäftsführung des Abfuhrunternehmens möglich.
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Ausschnitt aus einem Bruchstück, bestehend aus Hüttenbornit.JPG
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 23.07.2014 - 19:23 Uhr  ·  #13
3.3. Fossilien aus der Abbauzeit

Bei der Abtragung der Abraumhalden ist es natürlich möglich, das Leitfossil des Mansfelder Kupferschieferabbau zu finden.
Es ist, vielen bekannt, der Paleoniscus freieslebeni. Auch als Kupferschieferhering bezeichnet.
Dabei sollte man auf große Schieferplatten im Haldenmaterial achten, und mit viel Glück kommt dann beim Aufspalten der Platte ei kompletter Fichabdruch zum Vorschein. Manchmal auch mit pyritisierten oder als gediegen Silber vererzten Schuppenpartien. Aber wie gesagt, solche Funde sind höchst selten und sehr gesucht.
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Kupferschieferhering, Herrmann-Schacht, Helfta, Eisleben.jpg
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Paleoniscus freieslebeni mit teilweise pyritisierten Schuppenbereichen, Fortschrittschacht, Eisleben.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 23.07.2014 - 19:40 Uhr  ·  #14
3.4. Mineralien aus dem Abbau des Schiefers


Mineralstufen sind endweder von den Bergleuten direkt vor Ort geborgen wurden, oder sie können mit viel Glück auch im Haldenmaterial der Abraumhalden, bei deren Abtragung, gefunden werden. Auch auf regionalen Mineralienbörsen in diesem Gebiet kann man sich noch mit Stufen aus der Zeit des Abbaues versorgen. Nur die Raritäten sind natürlich kaum einmal angeboten.
Die Liste der Minerale ist lang. Auch muß man unterscheiden zwischen Rückenvererzung und Kupferschiefervererzung. Eine genaue Auflistung der beim Abbau gefundenen Mineralien ist der Chronik der Mansfeld zu entnehmen. Diese Chronik ist, so glaube ich, auch heute noch im Mansfeld-Museum käuflich zu erwerben. Der Preis: ?????
Schon sehr früh machten die beim Abbau des Schiefers in den freigesprengten Schlotten gefundenen Gipskristalle von sich reden. Diese wurden auch auf einer DDR-Briefmarke abgebildet. Die Gipse waren endweder farblos oder bräunlich gefärbt.
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wohl unvergessen, und in der DDR auch als Briefmarke gezeigt, Gipskristalle aus Eisleben.jpg
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Re: Kupferschiefer Bergbau - eine fast 8oo-jährige Tradition

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Gepostet: 23.07.2014 - 20:08 Uhr  ·  #15
Ziel des Abbaues war der sogenannte Kupferschiefer. Ein nur etwa 25 cm starkes Flöz. Hierin waren die Kupfermineralien, Bornit, Chalkopyrit, Chalkosin ... meist fein verteilt enthalten. Aber auch kleine, 2-5 mm große Erzanreicherungen, die so genannten Kupferlineale, waren im Schiefer zu finden. In Störungsbereichen waren die Kupferminerale auch mal etwas größer ausgebildet.
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Bornit im Kupferschiefer Herrmann-Schacht Helfta Eisleben (1).JPG
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