Mineralienzimmer

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Bridgmanit

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McSchuerf
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Bridgmanit

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Gepostet: 04.12.2014 - 17:15 Uhr  ·  #1
Irreführung - zum angeblich "plötzlich" häufigsten Mineral der Erde – Bridgmanit ..

Mein Kommentar zu diesem empfundenen Ärgernis .. :x
Diese Schlagzeile mussten natürlich wieder mal fast alle “seriösen“ Geologie-Wissenschaftsredakteure – jeder in leicht abgeänderter Form – bringen .. (!)

Fakt ist vielmehr: Gerade weil dieses Mineral nur im Erdmantel sehr verbreitet und dadurch für den Menschen nur über Meteoritenfunde greifbar ist, ist es auch extrem selten. Außerdem ist der Mineralnachweis bisher nur in einem einzigen Meteorit aus Australien belegt! (siehe Tenham-Meteorit --> mindat.org).

Fakt ist außerdem: Es kommt nur auf den Blickwinkel an bzw. worauf man das „extrem selten“ oder „am häufigsten verbreitet“ bezieht.

Fakt ist ferner, dass dieses Mineral bereits im Jahr 2009 erstmals im Tenham-Meteorit entdeckt bzw. nachgewiesen wurde. Auch das wird mit keiner Silbe irgendwo erwähnt (außer in der Datenbank von Mindat.org) --> http://www.mindat.org/min-45900.html

Solche polemischen Überschriften wie jetzt in den achso „hochwissenschaftlichen“ Magazinen verbreitet - für mich eher mit stark pseudowissenschaftlichem Touch belegt - wird jetzt nämlich - sehr zu meiner aber auch sicher anderer Leute Verärgerung - überall über alle Suchmaschinen im Internet verbreitet und führt wirklich richtige Aussagen, wie dass auch weiterhin bestimmte Vertreter der Feldspat-Gruppe die häufigsten Mineralien auf Erden darstellen, ad absurdum.
Auch betreffende Lehrbücher werden jetzt sicher “dank dieser übereifrigen Spezies“ von Journalisten von Lernbegierigen, Schülern, Lehrern etc. in den Papierkorb verbannt werden. Selbstverständlich gilt aber auch weiterhin die Wahrheit, die da lautet: Feldspat = weltweit häufigste Mineral-Gruppe, Quarz = zweithäufigstes Mineral der Erde und Calcit = formenreichstes Mineral der Erde. Wer was anderes schreibt, hat in meinen Augen keine Ahnung von der Materie.

Hätte man in der Schlagzeile wenigstens noch kurz zwischen Häufigkeits-Verbreitung im Erdmantel und in der Erdkruste unterschieden, hätte ich mich jetzt gar nicht genötigt gefühlt, meinen diesbezügl. „Dampf abzulassen“. Jahrelang verbreitet man im Sinne der Unterstützung Lernwilliger eindeutig wahre Behauptungen, die auch belegt werden können und dann führen solche Schlagzeilen, wie geschehen, alles ad absurdum. Ich nenne so etwas einfach nur grob fahrlässig, gedanken- und verantwortungslos!! Wieder mal ein Bespiel journalistischer Fehlrecherche und Schlimmeres.

Um noch eins drauf zu setzen: Hier wird die Verwirrung dann noch kompletter:
http://www.forschung-und-wisse…t-13371973

Als wenn es plötzlich keinen Unterschied mehr zwischen Gestein und Mineral gäbe! Was ist denn nun gemeint? Mineral oder Gestein? Wie kann man nur so einen Mumpitz veröffentlichen! So etwas nennt man Volksverdummung! :roll: :?

Gruß Peter
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Norbertit
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 04.12.2014 - 21:50 Uhr  ·  #2
Hallo Peter,

das ist sowas,wie die Bildzeitung für Wissenschaftler. :mrgreen:
Mit hochgeschraubten Schlagzeilen soll das Interesse von Leuten
geweckt werden,die sich sonst nie um ein Meteoritenmineral gekümmert
hätten. Zwischen den Begriffen "Mineral" und "Gestein" wird erst gar nicht
differenziert.Den Unterschied wird der Verfasser wahrscheinlich auch nicht kennen.

In diese Kategorie gehört auch dieses:

http://sciencev1.orf.at/science/news/105097

Die Meldung mag nicht falsch sein,aber die "künstlerische Darstellung"
des Weissen Zwerges mit dem Brillie als Kern ist schon sehenswert. :)

Gruß Norbert
McSchuerf
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 05.12.2014 - 17:35 Uhr  ·  #3
Die weißen Zwerge sollen ja - nach vorherrschender Theorie jedenfalls - aus massearmen Sternen hevorgegangen sein - eine Verbindung zu Diamanten kann ich da auch nicht erkennen. :)

achso doch .. 😉

Zitat
Weiße Zwerge: Kern aus extrem verdichteter Materie
Weiße Zwerge sind Sterne, die ihren gesamten Brennstoff verbraucht haben und bei denen lediglich ein heißer Kern aus extrem verdichteter Materie zurückbleibt. Die Forscher konnten jetzt erstmals nachweisen, dass das Innere dieser Sternleichen auskristallisiert.
Norbertit
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 05.12.2014 - 21:42 Uhr  ·  #4
Einen gewisssen Sinn macht der Artikel schon,wie auch der Bridgmanit-
bericht nicht vollkommen aus der Luft gegriffen ist. :)
McSchuerf
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 06.12.2014 - 08:32 Uhr  ·  #5
Hallo Norbert,

ich bemängle ja auch nur die Schlagzeile bzw. Überschrift, denn diese wird dann genauso in den Suchmaschinen verbreitet und ohne da eine Differenzierung wie die Info "Erdmantel-Verbreitung" o.ä. damit reinzupacken, ist es einfach nur irreführend und auch falsch. Und wir führen den Bridgmanit ja wohl auch noch mit +++, da bisher nur in einem einzigen Meteorit nachgewiesen. :? 😉

.. und Gesteine sind auch keine Minerale und umgekehrt .. die wissen doch gar nicht was sie da schreiben .. der eine schreibt Mineral Bridgmanit und der nächste Gestein Bridgmanit. Diese d....n Journalisten sollen sich doch am besten ihr Lehrgeld wieder auszahlen lassen! :nurse:

Gruß Peter
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 07.12.2014 - 00:29 Uhr  ·  #6
Eine Unbelehrbarkeit bei Journalisten ist ja auch nichts Neues.
Die schreiben,was sich gut vermarkten läßt. Auf wissenschaftlich
exakte Fakten wird da nicht geachtet. :?
Da brauch ich bloß an eine Börse in Marktleuthen denken. Da wurde
mal ein knapp ein Meter großer Calcit x aus einem Marmorbruch aus-
gestellt.Im Bericht in der Tageszeitung war dann von einem Marmor-
kristall zu lesen! Der damalige Börsenleiter hat sich darüber auch ganz
schön aufgeregt,zumal er dem Reporter noch deutlich gesagt hat,dass
er Calcit schreiben soll. :)
McSchuerf
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Re: Bridgmanit

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Gepostet: 07.12.2014 - 09:26 Uhr  ·  #7
.. wenn er wenigstens "Marmorkuchen-Kristall" geschrieben hätte, wäre der Fehler wenigstens noch offensichtlicher gewesen. :mrgreen:
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