Mineralienzimmer

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Ein paar Gedanken zum Neid

Ein paar Gedanken zum Neid

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AndyG
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Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 10.03.2015 - 15:04 Uhr  ·  #1
Habe mir mal ein paar Überlegungen zum Neid unter uns Sammlern gemacht. Vielleicht gibt´s dem ein oder anderen ja was:

Ein ständiger Begleiter der Sammelei, sei es von Mineralien oder anderen mehr oder weniger wertbehafteten Dingen, ist der Neid. Jedem Menschen ist er zueigen und somit natürlich auch jedem Sammler. Mal mehr, mal weniger, und es gibt auch immer diejenigen, die ihn absichtlich und mit Genuss bei ihren Kollegen hervorrufen. Wobei, den groben Begriff Neid muss man wohl etwas aufdröseln. Es fängt an beim Beeindrucktsein, geht über eine gewisse Eifersucht und endet bei manischer Missgunst, die gefährliche Ausmaße annehmen kann. Nicht jeder Sammler muss da enden!

Gerade junge und "neue" Sammler lassen sich leicht von den "alten Hasen" beeindrucken und mancher von denen schneidet dann auch mächtig auf. Aber auch der tägliche Umgang mit Sammlerkollegen, man merkt es kaum, ist davon durchdrungen. Wer berichtet nicht gern von einem Superfund im Steinbruch oder der "Hammer-Börse" vom letzten Wochenende: "da hättest du unbedingt dabei sein müssen, ein unglaubliches Angebot, Klassiker zu Spottpreisen!". Hm, grummel, grübel. Hier fängt es an, das nagende Gefühl. Sicher werden immer nur oberflächliche Angaben gemacht, aus denen schon die Aufforderung spricht: frag nach, es interessiert dich doch brennend, was ich alles aufgetrieben habe?!

Hier ist eine Situation, die wohl jeder kennt und aus der jeder seine unterschiedlichen Schlüsse zieht. Selbstverständlich freut sich jeder mit dem Sammlerkollegen und beglückwünscht ihn, dass er auch einmal etwas schönes gefunden hat. Dann blickt er sich selbst in seinem Sammlungsraum um und denkt sich, dass er selbst doch auch schöne Dinge besitzt und alles gut so ist, wie es ist. Wie? Nicht? Naja, zumindest sollte es so sein. Oder man fragt gar nicht nach und lässt die Aufschneiderei so stehen wie sie ist. Zumal bei genauerer Betrachtung sich oft herausstellt, dass es so glorreich alles gar nicht war. Wie aber kann man das kleine Teufelchen noch kleiner machen, das auf der Schulter sitzt und flüstert: "siehst du, der und der, die haben immer Glück und du??". Zunächst sehen wir uns doch mal die Menschen an, die die tollen Storys erzählen. Ist es ein Sammler, der zu ausschweifenden und beschönigenden Charakterisierungen von Sammlungsstücken neigt, einer, dem Qualitätsmerkmale von Stufen zu bestimmten Fundorten kaum bekannt sind, dann wird er womöglich seine "Superfunde" für viel besser nehmen als man selbst. Schon können wir uns gelassen mit ihm freuen...

Auch hier gilt: wichtig ist einzig und allein, was jeder selbst aus den ihm zur Verfügung stehenden Mittel mit seinem Hobby macht und was er konkret damit möchte. Keiner kann überall sein und alles mitbekommen. Überall werden alte, bedeutende Sammlungen in irgendeiner Scheune entdeckt und "versickern" auf geheimnisvollen Wegen, ohne dass irgendjemand davon Wind bekommt. Überall werden herrliche Funde gemacht, die niemals auf den Hochglanzseiten der Fachzeitschriften erscheinen werden. Alle diese Schätze werden von Leuten gehoben, die niemand kennt. Oh weh, auf wie viele müsste man da neidvoll blicken (wenn man sie den sähe)! Na und? Augen offen halten, irgendeinen Schatz hebt jeder mal und wenn er der einzige ist, der dem Bedeutung beimessen kann.

Also vollkommen unbeeindruckt durch die Welt gehen, kein Neid mehr gegen irgendwen? Mal ganz davon abgesehen, dass das niemand schafft, wäre das auch ungesund. Natürlich, wir kennen sie, die großen Experten, die nichts erschüttert. Da kann wer sonst was finden, sie zucken mit den Achseln: haben sie alles schon gesehen, haben sie - natürlich! - selbst schon viel besser in der Sammlung. Und zuhause beißen diese armen Gestalten in die Tischkante! Nein, man sehe sich schon an, was die Kollegen haben. Es schärft den Blick und bietet Inspiration für die eigene Sammlung. Gelassenheit ist und bleibt das Zauberwort. Nur mit Gelassenheit wird das Hobby langfristig zur Freude. Freuen wir uns mit Kollegen (und gönnen uns in einem ruhigen Augenblick auch gern mal einen kleinen Fluch, dass nicht wir selbst das Glück hatten) und schauen wir mehr auf das, was wir erreichen können. Die Energie, die man in Eifersucht und Missgunst steckt, kann man auch positiv nutzen. Sonst endet man so wie der Mensch, der vor einigen Jahren in einem erzgebirgischen Steinbruch etwas zu spät kam. Vor ihm hatten einige Sammler einen Quarzgang ausgebeutet, die Stufen lagen im offenen Kofferraum. Darunter ein 50 cm breites Stück mit einem sehr großen, freistehenden V-förmigen Kristallaggregat. Der Neuankömmling fährt in den Bruch, steigt aus, zerschlägt mit dem Hammer die Kristalle, steigt wieder ein und fährt. Und so möchte doch keiner von uns enden!
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McSchuerf
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 10.03.2015 - 18:43 Uhr  ·  #2
Wohl war! Wohl war! 😉
Jeder sollte auch öfters selbst in sich gehen, seine eigenen Erlebnisse Revue passieren lassen, seine eigenen Erwartungen und Ansprüche hinsichtlich Mineraliensuche oder Erwerb öfters mal überprüfen und schon bereitet einem das Hobby Mineralien weiterhin Freude.

Nicht jeder ist ein amerikanischer Millionär, der sich alle Mineralstufen leisten kann (siehe z.B. in mindat.org); da muss man bereits beginnen, das deutlich abzugrenzen. Aber auch, wenn man selbst kein Auto hat oder fährt, weiß man bereits, dass man Einschränkungen bei der Mineraliensuche unterworfen ist. Hinzu kommt der oft ausbleibende "Glücksfaktor", wenn man ja nur einmal an dem betreffenden Tage den Ausflug oder die betreffende Exkursion mit Zug, Taxi, Bus oder zu Fuß oder auch als Mitfahrer machen kann. Aber um so wertvoller sind gerade deshalb dann die eigenen Funde vor Ort, selbst wenn sie oftmals nur schöne Belege darstellen und keine "Sensationsfunde", wie in manchen Museen z.B. zu sehen sind! :? 😉

Anregungen von anderen Sammlern aufnehmen ist natürlich auch wichtig! Ebenso auch Börsenbesuche, Tauschhandel mit anderen Sammlern und ab und zu gemeinsame Exkursionen, sei es nun im Rahmen eines Vereins oder individuell! Am schönsten sind für mich persönlich aber die Erlebnisse oder Funde in stiller Natur - möglichst weit weg von der Zivilisation! Nur dann kann man den Augenblick wirklich genießen. Manchmal ging es mir ehrlich gesagt schon auf den Keks, wenn man auf der Clara-Halde am Mineralien suchen war und der Mitsuchende redet ununterbrochen mit einem und lenkt einen damit vom eigentlichen Ziel ab. Hinterher habe ich mir oft gedacht .. Mann, was hätte ich da noch alles finden können, wenn ich dort ein bisschen mehr Ruhe gehabt hätte! :) So was nervt mich schon ab und zu! Daher am liebsten allein aber hinterher .. von mir aus .. zusammen mit Freunden und Sammlern gemeinsam die Funde "aufbereiten"! 😉

Der Neid an sich ist eine typisch menschliche Eigenschaft, die es geben wird, solange es Menschen gibt - egal ob bei den Mineralienfunden oder in allen anderen "Eigentums-Fragen"! Und letztendlich sind wir ja nur Gast bzw. Besucher auf der Erde und alles was wir auch in Mutter Naturs Erde finden, ist nur leihweise, solange wir eben leben. Darüber sollte man sich vielleicht auch mal klar werden! Neid ist also auch eine reine Selbsttäuschung! 8)
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 10.03.2015 - 20:44 Uhr  ·  #3
Manchmal ist das bloß Konkurrenzneid wegen Geschäft.Und das ist nur die Vorstufe zum Hass auf andere.
Normale Sammler empfinden keinen Neid untereinander.Da wird getauscht und gegenseitig auch mal was geschenkt.Da werden Tipps gegeben und Fundstellen ausgetauscht.Da mag es gewisse Sehnsüchte geben,aber keinen Neid.
Gruß Jens
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 10.03.2015 - 21:11 Uhr  ·  #4
So sollte es sein,ist es aber leider nicht immer. Neid fängt schon im Anfängerstadium an. Ich hab mal eine Gruppe Jungsammler in die Johanneszeche geführt. Mit Genehmigung und allem drum und dran.Anschließend war eine Besichtigung der Werkssammlung in der Kantine angesagt. Einer hat es aber abgelehnt da mit zu gehen.

Zitat
Da werd ich bloß neidisch,wenn ich das alles sehe.


Ich hab noch versucht zu erklären,dass ein Neuling auch viel lernen kann,wenn er eine gute Sammlung anschaut.Hat aber auch nicht geholfen.

Gruß Norbert
McSchuerf
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 11.03.2015 - 07:44 Uhr  ·  #5
Zitat
Normale Sammler empfinden keinen Neid untereinander.Da wird getauscht und gegenseitig auch mal was geschenkt.Da werden Tipps gegeben und Fundstellen ausgetauscht.Da mag es gewisse Sehnsüchte geben,aber keinen Neid.


Hallo Jens,
ja, das ist sicher die Regel aber wo es Regeln gibt, gibt es halt auch immer wieder Ausnahmen. Wie fast überall im Leben. Manche können auch ihre Missgunst gut kaschieren. Ich muss aber zugeben, dass ich auch selbst mehr zu Sehnsucht tendiere, sowohl bei mir selbst als auch bei anderen Sammlern .. also das wird schon die große Regel sein. Habe selbst auch schon reichlich Sammlerkollegen bei mir zu Hause gehabt .. wir haben gemeinsam mikroskopiert, Tauschgeschäfte abgewickelt, gespeist und gefachsimpelt .. bei allen Besuchern ohne jeglichen Neid... auch im Gelände mit den Sammlern noch nie nach meiner Erfahrung vorgekommen .. aber das wird es schon geben .. 😉

Hallo Norbert,
wie zuvor angedeutet, sehe ich es auch da, wo die Regel stets die Ausnahme "bestätigt". Nun zu Deiner Führung Jugendlicher. Könnte es hier nicht auch einfach der Pubertät zuzuschreiben gewesen sein, d.h. plötzlicher Wechsel von Interesse und Desinteresse aufgrund von Launenhaftigkeit .. also dass es hierbei gar nicht um Neid ging oder hast Du dazu noch konkretere Anhaltspunkte gehabt? :? 😉

Nachtrag .. ich sehe gerade das Zitat, das ich wohl übersehen hatte .. wusste grad nicht, wo wem das stammte .. nehme mal an von dem einen Jungsammler .. o.k. .. könnte der aber auch einfach so dahin gesagt haben und sein Motiv ist dann einfach doch ein anderes.

Gruß Peter
Stangenhansl
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 11.03.2015 - 19:47 Uhr  ·  #6
Hallo,

ich denke auch dass Neid bei den Menschen unterschiedlich stark in deren Persönlichkeitsstruktur verankert ist. Wer zu unangenehmen Eigenschaften neigt, merkt man meist recht bald. In solchen Fällen geht man diesen Leuten wohl am einfachsten aus dem Weg. Gelegentlich habe ich Neid erlebt wenn andere Sammler mit einer schon als sportlich zu bezeichnenden Zähigkeit auf den Tausch oder Verkauf von Mineralstufen bestehen, also jemandem eine Stufe aus dem Kreuz leiern wollten. Das kann echt vervig sein.

Grüße: Veiti
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 11.03.2015 - 20:52 Uhr  ·  #7
Hallo,

meiner Meinung nach ist der Neid unter Sammler weniger ausgeprägt als man vielleicht denkt.
Natürlich habe ich in den Jahren meiner Sammlertätigkeit schon einige feine Stufen in den Vitrinen anderer Sammler gesehen, sollte ich darauf neidich sein...nein. Für mich als Regionalsammler der auschließlich im Granulitgebirge unterwegs ist, spielt es keine Rolle ob ich einen Beleg oder eine Top-Stufe in der Sammlung habe. Für mich steht im Vordergrund die Fundstellen meines Sammelgebiets so gut es geht zu dokumentieren. Sicher beisst man sich hin und wieder in den A..., wenn man z. B. längere Zeit an einer Stelle arbeitet und nur kleine Belege findet, ein anderer Sammler durch Glück an selbiger den großen Fund macht. Aber genau das ist es, was mich anspornt immer wieder ins Gelände zu gehen um neue Stellen zu entdecken. Ich beziehe mich mal nur auf´s GG, es gibt einige Sammler die wirklich phantastische Stufen von dort haben aber ein Neidgefühl kommt bei mir dabei nicht auf. Mich speziell reitzen gar nicht so sehr die großen Schaustufen, die eh fast jeder in der Sammlung hat. Es sind doch eher die kleinen, eher unscheinbaren lokalen Raritäten die das sammeln so interessant machen.
Alles in allen habe ich, bis auf einige Ausnahmen eher gute Erfahrungen mit Sammlerkollegen gemacht. Man merkt eigentlich sehr schnell wer die wahren Sammler sind, über Fundstellen wird dabei offen geredet und finanzielle Aspekte treten in den Hintergrund. Speziell auch hier im Forum sind einige, genau dieser Sammler vertreten die unsere Sammlleidenschaft einfach nur als wunderbares Hobby ansehen...und so soll es auch sein.

Gruß Heiko
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 08:21 Uhr  ·  #8
Hallo Veiti,
ja, diese äußerst hartnäckigen "Missionare" sind mir auch schon über den Weg gelaufen. Die haben dann ungefähr die gleiche Mentalität wie diese Marktschreier, Staubsauger-Vertreter oder Zeugen Jehovas, alle gemäß Klischee. Manche Klischees treffen auch einfach zu. Trotzdem will ich das jetzt nicht verallgemeinern. 😉

Hallo Heiko,
Zitat
Mich speziell reizen gar nicht so sehr die großen Schaustufen, die eh fast jeder in der Sammlung hat. Es sind doch eher die kleinen, eher unscheinbaren lokalen Raritäten die das sammeln so interessant machen.


Da sind wir schon zwei, nur dass ich halt von vielen Fundorten, d.h. "quer Beet durch die Welt" sammle aber auch reichlich Eigenfunde, insbesondere von "meinen Hausbergen" oder aus Ländern, in denen ich Urlaub verbrachte, "bezogen habe". Alle diese Fundstellen, über die es vorher z.T. überhaupt keine Aufzeichnungen gab .. außer vielleicht die von 1889 (Sandberger) sind erst durch mich richtig publik gemacht worden; nicht erst hier in diesem Forum. Natürlich ist das immer mit einem gewissen Risiko verbunden gewesen, da dann auch mit den schwarzen Schafen zu rechnen ist. Meistens gehörten aber Orkane wie diese berüchtigten Stürme zu den Übeltätern, die dann quasi auch einige meiner publizierten Fundorte dem Erdboden gleich machten. Da hatte dann eindeutig der Sturm die Bäume entwurzelt und nicht "der böse Sammler" bzw. das schwarze Schaf unter den Sammlern. :roll: 😉

Zurück zu den Neidern ..
Neider gibt es allerdings - wie schon gesagt - überall; manche können es wahrscheinlich nur besser kaschieren.

Gruß Peter
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 08:35 Uhr  ·  #9
Ein konkretes Erlebnis ist mir jetzt doch noch im Nachhinein eingefallen ..

Als wir mal im Rahmen einer Exkursion mit dem VFMG Herborn eine der ehemaligen Grubenstellen von Rotläufchen in Angriff nahmen (Grabung auf ner Waldwiese), fand ich eindeutig eine kleine Wavellit-Stufe. Dem "Meister von Rotläufchen" (Name habe ich inzwischen längst vergessen), der zwar auch reichlich schöne Kakoxen-Stufen dort herausholte, teilte mir nach grober Sichtung meines Stücks mit seiner Lupe mit, dass da nix drauf wäre .. dass das nur eine Spiegelung sei. Den hätte ich gar nicht fragen brauchen.. der kochte wohl geradezu vor Neid, weil er bisher selbst keinen vernünftigen Wavellit gefunden hat. Zu Hause unter dem Mikroskop zeigte sich dann der typisch radialstrahlige Wavellit, den man aber auch bereits mit der Lupe sehen konnte. Ich wollte von ihm ja auch nur eine Betätigung haben oder um was es sich sonst für ein Mineral handeln könnte. Und der erzählt mir dann .. noch dazu in einem recht knurrigen Tonfall .. so einen Bullshit bzw. ein Ammenmärchen von wegen Spiegelung! :roll:

Für mich eine ganz klare Neidreaktion gewesen! :?

Gruß Peter
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 08:45 Uhr  ·  #10
.. noch ein zweiter Fall ist mir da eingefallen ..

Wie ich das allererste Mal .. als noch junger Spunt .. die Kirnbacher Halden der Grube Clara betrat, wurde ich schon nach ca. 5 Minuten von 2 echt unsympathischen "Sammlern" dumm angemacht, ob ich da bestimmtes Werkzeug liegen gelassen hätte.. das solle ich doch gefälligst da wegtun.

Dass das gar nicht mein Werkzeug war, hat die erst mal gar nicht interessiert. Die waren schon sauer, dass da überhaupt ein Sammler-"Neuzugang" reinkam, der ja ihr "heiliges abgestecktes" Territorium beanspruchen und ihnen die Chancen auf weitere Funde zu nichte machen könnte .. also von wegen kein Neid. Hauptsache erst mal aggressiv gegen andere Sammler sein und dann erst weitersehen. Solche Typen hatte ich schon von Beginn an gefressen!

Wenn ich jetzt noch weiter darüber nachdenken würde, fielen mir wahrscheinlich noch mindestens 5 weitere, zum Teil ähnlich gelagerte Fälle ein! :?

Gruß Peter
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 13:23 Uhr  ·  #11
Na, das ist doch schon mal ne Resonanz. Ich würde mir auch wünschen, dass es so läuft wie von Jens geschildert. Leider mache ich mehr und mehr andere Erfahrungen. Warum das so ist, keine Ahnung. Eigentlich könnten alle ganz entspannt bleiben. Ist ein schönes Hobby, da kann man sich auch gemeinsam dran erfreuen.
McSchuerf
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 16:02 Uhr  ·  #12
Zum letzten Beitrag von Andreas auch volle Zustimmung meinerseits!

Allerdings kann ich auch von ebenso vielen, netten Begegnungen mit Sammlern berichten und tat das auch schon an anderer Stelle in den Foren! :)
Stangenhansl
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 18:41 Uhr  ·  #13
Ich habe noch eine schöne Geschichte zum Gegenteil von Neid.

Auf Usedom habe ich mir vorgenommen doch mal in der Morgendämmerung auf Bernsteinsuche zu gehen. Am Vortag waren kleinere Stücke zu finden. Die Vorzeichen waren gut. Das Wasser war schon kühl genug und Rollholz wurde langsam angespült.

Ich zog also los. Viel gefunden habe ich nicht, aber die kleinen Stücke waren auch nicht schlecht. Auf dem Rückweg, die Sonne stand schon mehr als 2 handbreit über dem Horizont, kam mir ein junges Pärchen entgegen. Sie hatte einen wunderschönen faustgroßen Bernstein in der Hand, den die beiden sich voll Freude immer wieder beim Gehen im Sonnenschein anschauten. Die Beiden haben sich richtig herzlich über den Fund gefreut. Ich kann mir gut vorstellen das dieser Fund sie ihr Leben lang an die schöne Zeit auf Usedom und an ihre Verliebtheit erinnern wird.

Wie könnte man bei so einem herrlichen Anblick denn Neid fühlen?
Ich nicht. Im Gegenteil, ich habe mich für die Beiden von Herzen gefreut.

Grüße: Veiti
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 12.03.2015 - 20:06 Uhr  ·  #14
Hallo Veiti,

eine schöne, fast rührende Geschichte! Ja, so kanns auch gehen. Das schreibt das Leben auch. :)

Gruß Peter
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Re: Ein paar Gedanken zum Neid

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Gepostet: 13.03.2015 - 08:49 Uhr  ·  #15
Hallo Birgit,

vielen Dank auch Dir für Deinen wertvollen Beitrag, der weitere interessante Facetten zum Thema Neid offenlegt.

Gruß Peter
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