Mineralienzimmer

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Olivinbomben

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Zirkonia
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Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 09:27 Uhr  ·  #1
Eine Frage beschäftigt mich schon seit längerer Zeit.
Es gibt verschiedene Olivinbomben vom Dreiser Weiher.
Die einen sind insich fest, andere zerbröseln.
Was genau sind die einzelnen Bestandteile solcher Olivinbomben?
Ein paar davon habe ich fotografisch auseinandergenommen aber nur Olivin = Peridot und Chromdiopsid zuordnen können.
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Zirkonia
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 09:30 Uhr  ·  #2
Sorry, es können ja nur 3 Bilder hochgeladen werden, hier die zerbröselte Olivinbombe noch als "Ganzes" und der größte Einzelkristall daraus.
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Norbertit
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 12:09 Uhr  ·  #3
Hallo Inge,

Olivin ist ein Mischkristall aus Forsterit und Fayalit. Peridot nennt man schleifwürdige Stücke. So `ne Art "Edelolivin". :)
Eine beginnende Verwitterung zeigt sich in der unterschiedlichen Färbung der einzelnen Körner.
Die meisten werden dann vorwiegend lindgrün. Einige bleiben aber dunkel.
Weitere Zersetzung läßt dann Olivin ganz weich werden.

Gruß Norbert
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 14:08 Uhr  ·  #4
Norbert, welches der Krümel ist Forsterit und welches Fayalit?
Dunitknolle und vulkanische Bombe sind vermutlich das Gleiche wie Olivinbombe, oder?
McSchuerf
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 15:10 Uhr  ·  #5
Hallo Inge,

[ WIKI ] Olivin

Fayalit ist immer das eisenhaltige Endglied; daher sind die Fayalith-Kristalle als Solches auch entsprechend des Eisenanteils dunkler; Forsterit xx sind dagegen heller, da das Mg-Endglied.

Wenn man aber nur Olivin in Form dieser Olivinbomben vor sich hat, kannn man diese Endglieder daraus nicht per bloßem Augenschein einzeln "isolieren", da Olivin ja eben ein Mischkristall aus jenen Endgliedern ist. 😉

Gruß Peter
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 15:11 Uhr  ·  #6
Hallo Inge,

Fayalit ist immer das eisenhaltige Endglied; daher sind die Fayalith-Kristalle als Solches auch entsprechend des Eisenanteils dunkler; Forsterit xx sind dagegen heller, da das Mg-Endglied.

Wenn man aber nur Olivin in Form dieser Olivinbomben vor sich hat, kannn man diese Endglieder daraus nicht per bloßem Augenschein einzeln "isolieren", da Olivin ja eben ein Mischkristall aus jenen Endgliedern ist. 😉

Gruß Peter
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 15:15 Uhr  ·  #7
Dunit .. sehr olivinreich und quarzuntersättigt .. ist zus. mit anderen Peridotiten .. daher auch der Name Peridot für unseren edlen Olivin .. ein Gestein des Oberen Erdmantels und stabil bis in ca. 400 Kilometer Tiefe. Knollen aus Dunit, die durch vulkanische Aktivität als Xenolithe (Fremdgesteine) zur Erdoberfläche befördert werden .. Xenolithe sind ja auch aus der Eifel gar nicht wegzudenken :) .. und dann als vulkanische Bomben (auch als Olivinbombe bezeichnet) ausgeworfen wurden, finden sich in der Vulkaneifel und im Kaiserstuhl.
Insbesondere Glieder der Alkalibasalt-Basanit-Nephelinit-Reihe, deren Magmen sehr gasreich sind, gehören zu den Wirtsgesteinen. 😉

Gruß Peter
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 15:34 Uhr  ·  #8
Aber Nebenbestandteile solcher Olivinbomben (bzw. Dunitknollen) können doch Ortho- und Klinopyroxen wie Chromdiopsid, Oxide wie Chromit, Ilmenit und Rutil sowie interstitiellem Plagioklas (Labradorit), Granat wie Chrompyrop sowie Spinell wie Chromspinell sein, oder nicht?

Das mit der Bezeichnung "Mischkristall" verstehe ich noch nicht.
Ich lese mich schon durch bis zur Diadochie und werde immer verwirrter.

Will heißen, man kann die einzelnen Kristalle der Olivinbombe nicht namentlich einzeln benennen, da jeder einzelne Kristall (gleich welcher Farbe) ein Mischkristall insich ist?

Peter, I need help und beantrage vorsichtshalber Welpenschutz für Neulinge. 😉
McSchuerf
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 15:52 Uhr  ·  #9
Vorschlag: Lies Dir doch erst noch mal bitte meinen Beitrag zum Erbsenacker in Hessen durch .. Link ist auch über Olivin-Lexikon-Beitrag zu sehen .. da habe ich ja schon viele der von Dir selbst genannnten "Nebenbestandteile" aufgeführt bzw. beschrieben, auch zahlreiche Bilder vom Chromdiopsid sind dabei zu sehen u.a .. nachdem sie alle rötgenanalysiert wurden..

aber jede Basalt-Fundstelle oder besser gesagt jede Vulkanit-Fundstelle ist anders, so auch die von Hessen (Erbsenacker z.B) im Vergleich mit der Eifel. Das liegt an den unterschiedlichen Bildungsbedingungen (Faktoren wie Druck, Temperatur und Bildungsmilieu) ..das kann schon sehr von Fundstelle zu Fundstelle abweichen!

später antworte ich Dir dann noch mal ausführlicher aber momentan habe ich keine Zeit mehr ..bis später.. 😉
Zirkonia
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 17:01 Uhr  ·  #10
Den Link Olivin Peridot war ich durch und hatte den zweiten Link Erbsenacker vergessen, bitte entschuldige.
Genau solche Angaben suche ich:
Zitat
Bei dem Gestein handelt es sich um einen limburgitischen Olivinnephelinit (Anderle & Meisl 1974), der von Sandberger (1883) eingehend petrographisch untersucht worden ist. Charakteristisch für dieses Vorkommen sind Olivinfels-Einschlüsse im Basalt, in denen ich folgende Mineralien nachweisen konnte:
Olivin, Forsterit, Diopsid, Chrom-Diopsid, Augit, Enstatit, Bronzit, Sanidin, Magnetit bzw. Picotit. Der analytische Nachweis erfolgte teils durch RDA bzw. RBA (Röntgendiffraktometrische Analyse bzw. Röntgenbeugungsanalyse, engl.: XRD) und teils durch EDS-Analyse (Energiedispersive Röntgenspektroskopie, engl.: EDX).


Peter, Du schreibst, jedes Vorkommen ist anders; das ist mir klar.
Demnach gibt es bislang von den Olivinbomben vom Dreiser Weiher noch keine Aufzeichnungen von genauen Analysen? Soweit ich weiß, gibt es dort ja nur eine Fundstelle (die Äcker oben auf dem Hügel oberhalb des Waldes).

Beantwortung hat Zeit, ich schaue hier ja öfters rein udn hab' das auch in Zukunft vor. 8) 😉

P.S.: Deine Links sind übrigens mehr als lesenswert - vielen Dank.
McSchuerf
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 10.02.2016 - 18:10 Uhr  ·  #11
Hallo Inge,

zunächst mal danke, dass Dir auch mein Erbsenacker-Beitrag zusagt. Das bedeutet mir schon einiges. 😉

Speziell zur Fundstelle Dreiser Weiher und seiner Olivinbomben und sonstigen Gesteine und Mineralien kenne ich mich leider gar nicht so aus, wie es notwendig wäre, Inge. :?

Aber zum Dunit habe ich noch etwas aus meinen Unterlagen zu Hause "ausgegraben" :) ..

Dunit
Gruppe: magmatisches Gestein (Plutonit)
Hauptgemengteil: Olivin (ca. 90%)
Nebengemengteile: Apatit, Chromit, Ilmenit, Pyroxene. Zu Letzterem gehören ja dann auch der Diopsid mit Varietät Chromdiopsid u.a. Pyroxene
Farbe: gelblich-grün
Textur: körnig
Struktur: oft Lagen, Kumulate, Xenolithe
Korn: mittel bis grob
Dichte: 3,7

Ich hatte auch ganz vergessen, dass der Dunit ja gar kein Vulkanit (Ergussgestein) darstellt, sondern ein Plutonit (Tiefengestein ist). Magmatisch sind natürlich beide Gesteinsarten. :roll:

Nachtrag: Schau mal am besten hier und scroll dann mal bitte nach ganz unten zu References ..da gibt's doch einiges und auch "mein" Picotit ist bei der Mineralienliste dabei. Wie gut ist denn Dein Englisch? 😉

http://www.mindat.org/loc-30142.html


und daraus siehe insbesondere ..
Zitat
A pond, now artificially drained, representing the flooded pipe of an ancient volcano (a so-called 'Maar').
Outcrops of basaltic lapilli tuffs with different types of xenoliths - ultrabasic ones (dunite, lherzolithe, pyroxenite, hornblendite), micaschist, metasomatite and carbonatite - in a small abandoned sand pit north of the road leading from Dreis to Hillesheim.
Located 500 m west of Dreis-Brück and about 8 km north of Daun.


Zur Not übersetze ich Dir auch den Teil im Google-Übersetzer ins Deutsche oder bei dict. ..

Gruß Peter
Zirkonia
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 11.02.2016 - 11:57 Uhr  ·  #12
Da werde ich wohl oder übel in den Büchern stöbern müssen, um Genaueres wegen der Dreiser herauszubekommen. Ist halt ärgerlich, Bücher zu kaufen und nicht zu wissen, ob das genau drinsteht, was man wissen möchte, zumal es nur um kleinere Info's geht.

Mal sehen, was sich ergibt.
Danke trotzdem für den neuen Link; ich grabe weiter. 😉
McSchuerf
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 11.02.2016 - 14:07 Uhr  ·  #13
Ja, scheinen wohl alles nur Bücher zu sein, denn Hinweise auf Online-Links wie auf den Mineral Record oder Lapis z.B. erkenne ich jetzt bei den References von mindat nicht. :?
pfälzer
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 11.02.2016 - 14:40 Uhr  ·  #14
Hallo Inge,

viele Bücher können bei einer öffentlichen Bibliothek zur befristeten Ausleihe bestellt werden, sofern Titel und Autor bekannt sind.

Die interessanten Artikel kann man sich dann einfach kopieren oder einscannen.

So bin ich schon für kleines Geld an eine ganze Reihe von Artikeln gekommen, auch aus bereits vergriffenen Büchern und ausländischen Veröffentlichungen.

Gruß
Jürgen
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Re: Olivinbomben

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Gepostet: 11.02.2016 - 15:13 Uhr  ·  #15
Danke Jürgen,

prima Tipp; an so was dachte ich auch schon.

Gruß
Inge
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