Mineralienzimmer

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Loket ( CSSR)

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Roschlau
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Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 12:45 Uhr  ·  #1
Einleitung:

Zitat:
Das Gebiet wird von Karlsbader Granitmassiv gebaut, das in den Wurzeln des variskischen Gebirges, vor etwa 300 Millionen Jahren aufgefaltet, erstarrte.
Nach der Abtragung darüberliegender Gesteine kam Granit bis zur Erdoberfläche. Das gesamte Granitmassiv besteht von verschiedenen Typen von Granitgesteinen.
Der Granit in Loket gehört zu den ältesten und ist so charakteristisch, daß wird als Loket-Typ bezeichnet.
Das Gestein ist auf den ersten Blick mit seinen großen Kristallen von Kalifeldspat auffällig.

In meisten Fällen handelt es sich nicht um einzelne Kristalle, sondern um Verwachsungen von zwei Individuen, die sogenannte Zwillinge.
Die Kristalle verwachsen nicht zufällig, sondern nach dem sogenannten Karlsbader Gesetz.
Deshalb sie immer gleich aussehen. Nach Verwitterung und Zerfall des Granits sind die Karlsbader Zwillinge sind in Ackerböden zu finden.

Bereits 1807 beschrieb diese mineralogische Besonderheit in seiner gesonderten Abhandlung über die Mineralien der Karlsbader Umgebung Johann Wolfgang von Goethe.
Den Loket-Granit kann man bequem auf dem Burghof untersuchen, wo auch einige Gänge vom feinkörnigen Aplit das Gestein durchdringen.

Nach zu lesen auch hier:

http://m.taggmanager.cz/de/3566

Nun einige Beispiele:
(siehe Bilder)
!!Ist nur ein Bruchteil dessen was ich am Sonntag fand ;-)!!


Gruss Stefan
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 12:52 Uhr  ·  #2
Diverse "Ausbeute" am Sonntag
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 12:58 Uhr  ·  #3
Einzelstücke im Detail
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 13:03 Uhr  ·  #4
weitere
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Information: Karlsbader nach dem Mannebacher Gesetz
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 13:08 Uhr  ·  #5
Weiteres
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Information: Karlsbader verzwillingt (Seitenansicht)
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 13:16 Uhr  ·  #6
Und die vorerst letzten

( Alle gezeigten Stücke sind dort "Typ Lokalität" )
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 16:23 Uhr  ·  #7
Hallo Stefan,

Der "Karlsbader Einzelkristall" ist ein einfacher unverzwillingter Feldspatkristall
und es gibt auch keinen Karlsbader Zwilling nach dem Manebachergesetz :!:


Das sind Feldspäte die entweder nach dem Karlbader ODER den Manebachergestz verzwillingt sind.

Gruß Dominik
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 17:58 Uhr  ·  #8
Hallo Stefan,
reich belohnt durch schöne Karlsbader Funde! Glückwunsch und danke fürs Zeigen. 😉

Hallo Dominik,
da sprichst Du ein wirklich interessantes Thema an, das es auch wert ist zu diskutieren. Ich habe eben alle meine Quellen (auf Papier und Internet) "befragt", ob es grundsätzlich bzw. weltweit auch Verzwilligungen von Karlsbader plus Manebacher Zwillingen gibt. Im Grunde habe ich nur eine Stelle gefunden an der dies zumindest indirekt bestätigt wird und zwar auf der Seite http://www.kristallin.de/gesteine/minerale3.htm

Weder Lapis Themenheft 2/80 (Themenheft zu Zwillingen) noch Lapis 12/77 zu den Feldspat-Zwillingen insbesondere; weder Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie bzw. Kristallographie brachten mich hier wirklich weiter, auch wenn sehr schön alle Arten von Zwillingen - im Sinne von z. B. Durchkreuzungszwillingen, Kontaktzwillingen etc - beschrieben wurden. Auch beim Mineralienatlas, bei Mindat etc etc --> ganz klar Fehlanzeige.
Selbst bei Seilnacht hierzu Fehlanzeige. Er beschreibt nur die möglichen Verzwilligungen beim Calcit. Schade! :roll:

Nur der Atlas der Kristallformen von Viktor Goldschmidt bringt einen hier wirklich weiter. Und darin schau Dir bitte mal insbesondere die Figuren ab Fig. 120 zum Feldspat (Orthoklas bzw. zu seinen Verzwilligungen) aufwärts an.

Leider habe ich den kompletten Atlas von Goldschmidt nicht mehr vorliegen; früher war das noch der Fall und zwar sogar kostenlos.

Nun hilft nur noch das hier kostenlos weiter .. als Download vom MA-Forum ..
mineralienatlas.de/doks/Baumgaertl/Krystallatlas.pdf#page=1&zoom=auto,-274,848

Fest steht für mich, da ich den selbst in der Sammlung habe, dass es Karlsbader Zwillinge gebildet aus Bavenoer Zwilingen gibt; wo steht also bitte geschrieben, dass es das nicht gibt und auch, dass es keine Verzwilligung vom Karlsbader Gesetz plus Manebacher Gesetz an einem einzigen Exemplar gibt?

Das Bestreben von Zwillingen ist eine möglichst hohe Symmetrie zu erreichen! Daher gibt es ja meiner Ansicht nach auch die polysynthetischen Zwillinge, d.h. es gibt ja auch Drillinge, Vierlinge und vielfache Zwillinge.

Ob diese nun auch speziell von Loket vorkommen, kann ich nicht sagen .. wohl eher nicht .. aber weltweit betrachtet bin ich schon der Ansicht und unter Hervorhebung der Kristallfiguren von Viktor Goldschmidt, dass es das eben doch gibt. Das alleine ist natürlich kein Beweis. Das ist mir auch klar. Ich bin auch der Meinung, dass es hier noch viel Wissen gibt, das aufgearbeitet werden muss und dass es ganz klar noch große Defizite in der "Zwillingsforschung" zu Mineralien gibt! 😉

Gruß Peter
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 18:23 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von McSchuerf



Ob diese nun auch speziell von Loket vorkommen, kann ich nicht sagen .. wohl eher nicht .. aber weltweit betrachtet bin ich schon der Ansicht und unter Hervorhebung der Kristallfiguren von Viktor Goldschmidt, dass es das eben doch gibt. Das alleine ist natürlich kein Beweis. Das ist mir auch klar. Ich bin auch der Meinung, dass es hier noch viel Wissen gibt, das aufgearbeitet werden muss und dass es ganz klar noch große Defizite in der "Zwillingsforschung" zu Mineralien gibt! 😉

Gruß Peter



Hallo Peter!

sind definitiv aus Loket denn Dominik ( Ghost ) war dabei ;-) danke für das ausführliche Antworten hier inkl. Beschreibung.So n Buch wäre a noch was in der Sammlung nur Was für eines da gibts bestimmt einiges dazu?




Gruss Stefan
Roschlau
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 18:40 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von GH0$T
Hallo Stefan,

Der "Karlsbader Einzelkristall" ist ein einfacher unverzwillingter Feldspatkristall

Gruß Dominik



Steht doch da " Karlsbader Einzelkristall " steht nicht da das der verzwillingt ist ;-)



Gruss Stefan
McSchuerf
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 18:46 Uhr  ·  #11
Hallo Stefan,

ja, gern geschehen. :) Also man müsste noch mal ggf. über "Google e-books" schauen, ob es da ein vernünftiges Werk speziell zum Thema Verzwilligung bei Feldspäten gibt. Ich finde da bis jetzt eben nix Gescheites.

Komischerweise gibt es zu den meisten anderen Zwillingsgesetzen weit aus mehr Infos, wie ich feststellen konnte, z.B. nach dem Periklin-Gesetz, Spinell-Gesetz, Japaner Gesetz, Brasilianer Gesetz und zum "reinen" Karlsbader Zwillings-Gesetz eben auch aber eben fast nix zu Kombinationen dieser Gesetze und dass es die aber gibt, steht für mich außer Frage. 😉

Gruß Peter

Nachtrag ..
man siehe hierzu mein 3. + 4. Bild von oben 😉 ..
viewtopic.php?t=901&highlight=feldspatgruppe

Zitat
Feldspat_Orthoklas_Karlsbader Zwilling gebildet aus 2 Bavenoer Zwillingen_Quasso al Monte_Varese Prov._Italien_Ansicht 1_Peter.jpg


.. auch wenn es hier nicht um Manebacher in Verbindung mit Karlsbader geht aber es geht um Bavenoer in Verbindung mit Karlsbader ..also weshalb sollte das nicht auch für Manebacher irgendwo auf der Welt möglich sein? 8)

2. Nachtrag:
Zitat von Stefan
Zitat
Karlsbader mehrfach verzwillingt und nach dem Mannebacher gesetz (Draufsicht)


also ich würde dem schon zustimmen. Sicher bin ich allerdings nicht. 😉
Norbertit
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 21:50 Uhr  ·  #12
Hallo,

also ich seh das so:

Es gibt beim Feldspat neben dem Albit und Periklingesetz,die hier nicht in Frage kommen,drei verschiedene Zwillingsgesetze: Karlsbader, Manebacher und Bavenoer.
Es gibt Stufen,bei denen die xx mehrfach verzwillingt sind. Am gleichen Stück können zwei oder (sehr selten) alle drei Gesetze vorkommen.
Auch Stufen mit Mehrfachzwillingen eines einzigen Gesetzes sind bekannt.

Verzwilligungen von einem Gesetz nach dem anderen halte ich für nicht möglich. 8)
Zumindest hab ich sowas noch nie gehört. :)

Gute Literatur zur Kristallmorphologie des Feldspats ist das Extra Lapis Nr. 30.

Gruß Norbert
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 10.08.2016 - 21:51 Uhr  ·  #13
So hier mal was zum Thema Kristallzwilling das ich 1:1 bei Wiki übernommen habe hier.
_______________________________________________________________

Kristallzwilling:

Ein Kristallzwilling besteht aus mindestens zwei miteinander verwachsenen Kristallen der gleichen chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur, die gesetzmäßig miteinander verwachsen sind.
Bei der Zwillingsbildung entsteht als zusätzliches Symmetrie-Element entweder eine Spiegelebene (Zwillingsebene) oder eine Drehachse (Zwillingsachse).
Bei azentrischen Kristallen kann auch ein Inversionszentrum durch Punktspiegelung entstehen.
In seiner Lage zu den beiden Kristallindividuen gehorcht das zusätzliche Symmetrie-Element dem Rationalitätsgesetz.

Sind mehr als zwei Individuen an der Zwillingsbildung beteiligt, spricht man auch von Drillingen, Vierlingen oder Viellingen und bei sich wiederholender Zwillingsbildung entstehen Wiederholungsviellinge bzw. polysynthetische Zwillinge.

Meist sind Kristallzwillinge leicht an den einspringenden Winkeln zu erkennen, die an der Zwillingsebene entstehen.
Ebenso sind gestreifte Flächen ein Hinweis auf Zwillingsbildung.

Die Wissenschaft von der Zwillingsbildung wird als Geminographie bezeichnet und ist ein Spezialgebiet der Kristallographie, die sich mit der Analyse, Charakterisierung und Beschreibung der Zwillingssymmetrien beschäftigt.

Nach der Art der Verwachsung:

Nach der Art der Verwachsung lassen sich drei mögliche Zwillingsbildungen unterscheiden:

1) Bei Kontakt- bzw. Berührungszwillingen sind die beiden Individuen an der Verwachsungsebene spiegelbildlich aneinandergefügt.
Oft entstehen dabei typische Kristallformen wie der bekannte „Schwalbenschwanz“ beim Gips, der herzförmige Quarzzwilling nach dem „Japanergesetz“ oder die knieförmigen Zwillinge des Rutils.

2) Bei Penetrations- bzw. Durchdringungszwillingen kreuzen sich die Achsen der Individuen, wobei an den Körpern je nach Durchdringungswinkel mehr oder weniger unregelmäßige Grenzflächen entstehen.
Bekannt sind Durchdringungszwillinge vor allem beim Fluorit, Galenit, Pyrit, Sphalerit und Staurolith.
Durch zentrosymmetrische Durchdringung entstehen Sonderformen wie z. B. das Staurolithkreuz oder das „Eiserne Kreuz“ beim Pyrit.
Bei azentrischen Durchdringungszwillingen sind die Mitten der beiden Individuen gegeneinander verschoben.
Bekannte Vertreter sind die „Karlsbader Zwillinge“ des Orthoklas.

3) Rotationszwillinge bzw. zyklische Zwillinge entstehen durch Verwachsung von drei oder mehr Individuen, die um eine gemeinsame Drehachse herum angeordnet sind.
Bekannte Vertreter dieser Zwillingsart sind unter anderem Chrysoberyll- und Aragonit-Drillinge, Adular-Vierlinge sowie ringförmige Rutilmehrlinge, die aus acht Individuen zusammengesetzt sind (Rutilachtlinge).

Nach der Art der Entstehung:

Je nach Art der Bildungsbedingungen lassen sich ebenfalls verschiedene Kristallzwillinge unterscheiden:

1) Bei Wachstumszwillingen wird die Art der Zwillingsbildung bereits durch den Kristallisationskeim festgelegt.

2) Gleitzwillinge bzw. Druckzwillinge entstehen durch mechanische Verformung unter anderem dadurch, dass der Druck in Richtung einer Gleitebene des atomaren Gitters ausgeübt wird.
Auf diese Weise lässt sich z. B. aus einem einzelnen, lamellenfreien Calcit-Rhomboeder ein Schwalbenschwanz-Zwilling erzeugen, indem man vorsichtig mit einer Schneide auf die stumpfe Kante des Rhomboeders drückt.

3) Umwandlungszwillinge bilden sich bei polymorphen Substanzen, die während der Kristallisation und beim nachfolgenden Abkühlen verschiedene Kristallsysteme durchlaufen.
Während der Umwandlung können einzelne Gleitebenen an einer Grenzfläche umklappen und es entstehen lamellare Berührungszwillinge, bei wiederholtem Umklappen des Gitters auch polysynthetische Zwillinge.

Analyse und Klassifizierung:

Für die Analyse von Kristallzwillingen ist das Konzept der Punktgruppen sehr hilfreich.
Bei der Beschreibung der jeweiligen Zwillingsgesetze werden die Symmetrie-Elemente durch Millersche Indizes ausgedrückt.

Nach den Regeln von François Ernest Mallard täuscht die Zwillingssymmetrie eine höhere Symmetrie vor, als es der tatsächlichen Kristallstruktur entspricht, weshalb man auch vom Zwillingsgitter im Gegensatz zum tatsächlichen Kristallgitter spricht.
Das tatsächliche Kristallgitter findet man durch Weglassen von Symmetrieelementen des Zwillingsgitters.
Das Kristallgitter ist also eine Untergruppe der Punktgruppe des Zwillingsgitters.

Gehören Zwillingsgitter und Kristallgitter zur selben Lauegruppe, so spricht man von einem meroedrischen Kristallzwilling.
In allen anderen Fällen handelt es sich um nichtmeroedrische Kristallzwillinge.
Im triklinen, monoklinen und orthorhombischen Kristallsystem sind meroedrische Kristallzwillinge immer Inversionszwillinge.

Klassifiziert werden Kristallzwillinge meist nach den von Georges Friedel 1926 eingeführten Regeln, die die Zwillinge anhand der beiden Kriterien Meroedrie und Schiefe vier verschiedenen Gruppen zuordnet:

- Meroedrie – komplette und exakte Überlappung der Gitter der Zwillingskristalle
- Pseudomeroedrie – komplette, aber ungefähre Überlappung (Mallard-Gesetz)
- Reticulare Meroedrie – teilweise aber exakte Überlappung
- Reticulare Pseudomeroedrie – teilweise und ungefähre Überlappung

Zwillingsgesetze:

Zwillingsgesetze, das heißt die Gesetzmäßigkeiten, nach denen zwei Individuen zueinander orientiert sein können, sind sehr vielfältig und werden meist durch besondere Namen gekennzeichnet.
Benannt werden die Zwillingsgesetze überwiegend nach der Mineralart, für die dieses Zwillingsgesetz charakteristisch ist oder nach dem Ort, an dem erstmals ein entsprechender Kristallzwilling aufgefunden wurde.

- Albit- und Periklin-Gesetz, siehe Albit
- Zwillingsgesetze beim Orthoklas: Bavenoer Gesetz, Karlsbader Gesetz, - Manebacher Gesetz
- Pyritgesetz
- Zwillingsgesetze beim Quarz: Belodwa-Beacon-Zwilling, Brasilianer Zwilling, Cornish-Zwilling, Dauphinée-Zwilling (auch Alpines oder Schweizer Gesetz), Esterel-Zwilling, Japaner Zwilling, Liebisch-Zwilling, Pierre-Levee-Zwilling, Sardinien-Zwilling, Wheal-Coats-Zwilling
- Rutilgesetz
- Spinellgesetz


Nach zu lesen hier:


https://de.wikipedia.org/wiki/Kristallzwilling




Gruss Stefan
McSchuerf
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 11.08.2016 - 07:30 Uhr  ·  #14
Hallo Norbert, Stefan und Dominik,

Norbert schrieb ..
Zitat
Am gleichen Stück können zwei oder (sehr selten) alle drei Gesetze vorkommen.
Auch Stufen mit Mehrfachzwillingen eines einzigen Gesetzes sind bekannt.


Nichts anderes meinte ich ja. 😉 Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, denn es geht ja hier nicht um Pseudomorphosen; da wäre dann das Wörtchen "nach" angebracht gewesen. :) Ich habe jetzt, weiter oben, meinen Ausgangsbeitrag entsprechend umeditiert .. siehe jetzt die rot markierten Worte. 8)

Noch mal: Ich meinte einen Karlsbader Zwilling und/oder Bavenoer Zwilling und/oder Manebacher Zwilling an einem einzigen Exemplar. 8)

.. und siehe auch noch den damaligen Beitrag des Forenteams
[ WIKI ] Zwillingsbildung

Gruß Peter
Norbertit
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Re: Loket ( CSSR)

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Gepostet: 11.08.2016 - 16:41 Uhr  ·  #15
Hallo,

nachdem das also geklärt ist,können wir zum nächsten Kapitel in der Feldspat-Morphologie kommen. :D

@Stefan,weisst Du,dass es linke und rechte Zwillinge beim Karlsbader Gesetz gibt?
Schau mal Deine Karlsbader von der Seite an. Es durchkreuzen sich zwei xx, die eine steile und eine
weniger steile Fläche haben.
Befindet sich die weniger steile Fläche links neben der steilen,ist es ein linker Zwilling.
Von der Häufigkeit her müssten sich linke und rechte Zwillinge so die Waage halten.

Wie schaut das bei Deinen Funden aus? Mehr rechte oder mehr linke Zwillinge?

Gruß Norbert
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