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Kreidekalk

Kreide, Kreidekalk, Kreidekalkstein

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Zirkonia
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Kreidekalk

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Gepostet: 23.02.2019 - 14:37 Uhr  ·  #1
Vor 140-65 Millionen Jahren entstanden so viele Kreidekalke, daß man eine ganze geologische Formation des Erdmittelalters nach ihnen benannte: die Kreide oder Kreidezeit. Diese Periode wird auch als kretazisch bezeichnet, nach der griechischen Insel Kreta, auf welcher sich besonders viele Kreidekalke befinden.

Kreidekalk ist eine ausgesprochen reine Kalkstein-Varietät, welche sich in marinen Gebieten bildet und häufig Fossilien enthält.

Steckbrief

Herkunft England, Deutschland, Dänemark, Nordirland, USA, Griechenland, Belgien, Frankreich, Niederlande, Polen, Rußland
Gruppe chemisches Sedimentgestein
Hauptgemengteil Calcit
Nebengemengteil Markasit, Chalcedon (Flint)
Farbe weiß, grau, rot oder gelb
Textur porös und krümelig
Struktur bei ausgedehnten Vorkommen geschichtet
Korn fein
Dichte (g/cm³) 2,7-2,8


Über Jahrmilionen hinweg sind Kreidekalkfelsen vom Meer erodiert worden, so daß sich freistehende Felstürme bildeten.

Bekannte Kreidekalkfelsen:
Flamborough Head, Yorkshire, England
Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund auf der Ostseeinsel Rügen
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Archi
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 28.09.2022 - 14:45 Uhr  ·  #2
In der Kreidegrube Lägerdorf kann man Fossilien (Seeigel und Donnerkeile) finden, zum Teil in Verbindung mit Pyritknollen.
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Carrara
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 28.09.2022 - 21:02 Uhr  ·  #3
"Über Jahrmilionen hinweg sind Kreidekalkfelsen vom Meer erodiert worden, so daß sich freistehende Felstürme bildeten."

Guten Abend,
Ich war früher schon mal in dem Forum, aber das Einloggen unter dem alten Namen hat nicht mehr geklappt. Nun halt Carrara, ist auch schön. Ich kann dann mal eine Serie Fotos aus dem Bruch posten.
Nun aber Kreidefelsen: In der Liste fehlt Italien, genauer die Kreidefelsen von Vieste in Apulien. Dort wurde im Neolithikum Flintstone abgebaut und damit Handel getrieben. Die Gruben wurden wissenschaftlich erfasst, sind aber meines Wissens nicht zugänglich gemacht worden. Hier ein paar Fotos von Kreidefelsen mit Schichten und Knollen von Silex.
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Carrara
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 28.09.2022 - 23:26 Uhr  ·  #4
Hier noch ein freistehender Fels mit schönen Silexbändern (in Italienisch: la selce).
Und der Fels, auf dem die Stadt Vieste steht.
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Norbertit
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 11:22 Uhr  ·  #5
Sehr schöne Aufnahmen. Danke fürs Zeigen.
Carrara
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 12:04 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Norbertit

Sehr schöne Aufnahmen. Danke fürs Zeigen.


Bitte, gerne!
Die je unterschiedlichen Vorgänge, die einerseits zu Silexkonkretionen in chaotischen Knollen oder andrerseits in regelmässigen Schichten führen, sind mir nicht bekannt. Weisst du da mehr darüber? In Vieste ist auffällig, dass an einem Ende des Strandes, an der Punta delle Sirene, sich die Knollen zeigen – am andern Ende, gegen die Stadt hin, alles in Schichten verläuft. Distanz 2–3 Kilometer.
McSchuerf
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 15:55 Uhr  ·  #7
Hallo Carrara,

wirklich sehr interessante Aufnahmen! Willkommen dann auch zurück im Forum! :)

Zitat
Die je unterschiedlichen Vorgänge, die einerseits zu Silexkonkretionen in chaotischen Knollen oder andrerseits in regelmässigen Schichten führen, sind mir nicht bekannt. Weisst du da mehr darüber? In Vieste ist auffällig, dass an einem Ende des Strandes, an der Punta delle Sirene, sich die Knollen zeigen – am andern Ende, gegen die Stadt hin, alles in Schichten verläuft. Distanz 2–3 Kilometer.

Du hattest jetzt zwar nur Norbert angesprochen aber ich greife jetzt einfach mal vor und gebe meine Meinung wieder.

Nur eine Hypothese oder Annahme von mir ..
Ich gehe mal davon aus, dass sich, ähnlich wie bei der Entstehung des Kreidefelsens bei Rügen auch, vor ca. 70 Millionen Jahren, die Kreidefelsen von Vieste in einem kühlen Flachmeer gebildet haben und die Kreidefelsen auch hier zum größten Teil aus mikroskopisch kleinen Kalkplättchen bestehen, mit denen sich einzellige Algen (evtl. auch hier Coccolithen?) umgaben.

Damit sind wir bei den Kalkskeletten der Algen. Und immer, wenn diese gestorben sind, sind die Kalkskelette, ähnlich wie bei Schnee, auf den Meeresboden gerieselt und haben diese Schichten gebildet. Das erklärt schon mal das später daraus hervorgegangene eine Ende mit den "ordentlichen" Schichtungen.

Das andere Ende mit der Knollenbildung kann ich mir nur durch das Stattfinden tektonischer Prozesse zu der für die Entstehung "kritischen Zeit" vorstellen, die evtl. auch mit der Bildung des dortigen Flachmeeres zusammenhängen. Das Gegenteil von Ordnung ist Chaos und solche chaotischen Bildungsbedingungen müssten dann hier an diesem anderen Ende vor Ort vorgelegen haben. Und Italien ist ja auch für seine unruhigen tektonischen Prozesse bekannt (Erdbeben).

Aber ich bin kein Gesteinsexperte. Dafür ist ein anderes Forum eher zu empfehlen, auf dessen Namen ich jetzt leider nicht mehr komme. Da wird man auch zu Fossilien etc. beraten aber eben auch zu Gesteinsbildungen. @Norbert oder @Jürgen.. .. wie heißt das Forum schnell noch mal, das ich meine?

Beste Grüße
Peter
Carrara
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 16:37 Uhr  ·  #8
Danke, was du schilderst, kann ich nachvollziehen.
Da wäre also dann die Gesteinsbildung des Kalkigen die Voraussetzung für die Formation des Kieseligen.
Aber: Wie kann ein Kieseliges in Schichten durch die tektonischen Prozesse zu Kugeligem werden? Das müsste ja dann ein metamorpher Silex sein? Oder ist das geschehen als das Kieselige noch in einem beweglichen Aggregatszustand, einer Art Sole, war?
Fragen über Fragen.
McSchuerf
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 16:43 Uhr  ·  #9
Ich gehe eher davon aus ..
Zitat
Oder ist das geschehen als das Kieselige noch in einem beweglichen Aggregatszustand, einer Art Sole, war?
pfälzer
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 17:04 Uhr  ·  #10
Schöne Bilder.
Von Italien kannte ich diese Art Kreidefelsen nicht. Das hatte ich immer mit Rügen, England oder auch Frankreich assoziiert.
Wieder was gelernt.
pfälzer
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 17:12 Uhr  ·  #11
Zur Entstehung der Knollen kann ich nicht viel fundiertes Wissen beitragen.
Ich würde jetzt mal annehmen das die Knollen aus einer kieselsäurehaltigen Lösung entstanden sind, ausgehend von einem "Keim" um den sich die Lösung abgesetzt hat.
Ähnlich wie z.B. auch die Entstehung der Kugelsandsteine im Bundsandstein, hier verursacht durch eisenhaltige Lösungen oder der Barytkonkretionen von Steinhardt.

Gruß
Jürgen
McSchuerf
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 18:17 Uhr  ·  #12
Hallo Jürgen,

dass mit der Elementarzelle und dem Keim, der sich aus abgekühlten Lösungen abscheidet ist ja generell klar aber erklärt meines Erachtens nicht die spezielle Knollenbildung. Ich gehe da doch mehr von äußeren Faktoren wie z.B. tektonischen Verwerfungen aus .. die Frage ist nur wann dann was genau passierte.. wahrscheinlich bin ich da aber auch ein wenig auf dem Holzweg ..

hier noch mal mein Beitrag zum Kristallwachstum ..
xt.php?p=lexicon_show&post_id=…ost_id=161

und daraus insbesondere ..
Zitat
Meistens behindern sich die Kristalle am Wachstumsprozess gegenseitig, so dass kein idiomorpher "Bilderbuch"-Einzelkristall entsteht sondern ein sog. Aggregat (z.B. nadelige, rosettenförmige, nierige oder traubige Aggregate).


evtl. ist es ja auch einfach dann das.

Gruß Peter
Carrara
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 29.09.2022 - 20:24 Uhr  ·  #13
Wer das erste Bild oben genauer anschaut, bemerkt, dass Schichten ganz nah an Kugeln oder Klumpen liegen. Die Chaotisierung betrifft den Mittelteil des Fotos. Der Ort heisst ja Punta delle Sirene; und ich glaube fast, da sind wirklich die Sirenen reingefahren und haben Chaos im Berg gestiftet, vielleicht weil ihnen Odysseus, der ja bekanntlich hier vorbeisegelte, durch die Lappen gegangen ist.
McSchuerf
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 30.09.2022 - 07:27 Uhr  ·  #14
.. weniger die Sirenen zum Odysseus .. und mehr Skylla und Charybdis :) .. d.h. im übertragenen Sinne: mehr geologische Verwerfungen und andere "lebhafte" Ereignisse .. nicht alles läuft langweilig und ordentlich sedimentiert ab .. man darf auch den gesamten Gesteinskreislauf (hier jetzt grob: magmatisch - metamorph - sedimentiert - und wieder von vorne) nicht außer acht lassen. Und: Viele Sediment-Landschaften sind über Jahrhunderte bis Jahrtausende der Erosion und/oder Verwitterung ausgesetzt gewesen. Es gibt auch neben Erosion durch Wasser noch den Windschliff (Erosion durch Wind) .. das sind alles Faktoren, die man hier zumindest auch mal bedenken muss.

.. und mir fiel noch der Name des anderen Forums ein --> Steinkernforum! Die können das sicher genau erklären, weil dort auch genügend Berufsgeologen sitzen.
Norbertit
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Re: Kreidekalk

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Gepostet: 30.09.2022 - 11:46 Uhr  ·  #15
Hallo,

hier mal der Link zum Peters Tipp mit den Steinkernen:

Steinkernforum
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