Mineralienzimmer

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Waldfund

kerstin
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Waldfund

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Gepostet: 03.11.2021 - 20:39 Uhr  ·  #1
Guten Abend liebe Mineralienfreunde,

Heute Vormittag habe ich im Wald bei Zürich einen „Stein“ gefunden, der mich neugierig gemacht hat. Was mag es wohl sein? Ich habe nun meinen Kosmos-Mineralienführer durchgeblättert und bin nun noch neugieriger, was es wohl sein könnte, denn ich habe nichts Passendes gefunden, aber als Laie ist das auch schwierig..Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen?

Ich vermute, dass der Stein dort hingeworfen wurde, weil dort mehrere Steine lagen, die nicht so dorthin zu gehören schienen, auch transparente Quarzite (glaube ich).

 


Bei dem Bild handelt es sich um einen Ausschnitt, ich hätte sonst die Größe überschritten.

Hat vielleicht jemand eine Idee, was das für ein Stein sein könnte?

Viele Grüsse
Kerstin
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Stein
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minerali
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Re: Waldfund

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Gepostet: 03.11.2021 - 22:09 Uhr  ·  #2
Guten Abend Kerstin und willkommen im Mineralienzimmer.

Bei der Benutzung des Fotoapparates im Editor bist du auf 2 MB begrenzt, aber Anhänge zu deinem Beitrag kannst du 5 hochladen mitje einer max. Größe von 6MB. Das sollte reichen. Gerne kannst du deinen Beitrag noch einmal editieren und ein Attachment wählen.

Bitte gedulde dich bis morgen, denke nicht, dass um diese Zeit noch jemand her kommen wird. (sind alle berufstätig).
Morgen wird sich ganz sicher jemand deinen Stein ansehen und dir eine erste Einschätzng geben können.

Grüsse von mnerali
kerstin
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 08:29 Uhr  ·  #3
Guten Morgen und vielen Dank, Minerali!

Wird denn allen mein Anhang nun angezeigt? Ich habe gestern alles auf dem Smartphone gemacht, ich sehe bei meinem Beitrag ein zweites Foto mit einem größeren Ausschnitt als Anhang nun am PC, das habe ich gestern auch hochgeladen und sehe es aber nun erst am PC.

Ich habe es nicht eilig, ich bin ja froh, wenn jemand eine Einschätzung abgibt und sich die Zeit zum Schreiben nimmt!

Allen einen schönen Tag!
Taishan
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 10:40 Uhr  ·  #4
Hallo Kerstin,

sieht nach Kyanit mit Staurolith in einem Glimmerschiefer aus. Hat wohl jemand im alpinen Raum, z.B. Tessin gefunden und als Fremdmaterial im Wald abgelegt. Im Raum Zürich stehen eigentlich nur Sedimentgesteine der Molasse an, z.B. Nagelfluh (Konglomerat), Mergel und Feinsandsteine.

Gruß
Sun
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 11:10 Uhr  ·  #5
Hallo Kerstin,

erstmal herzich Willkommen bei uns im Mineralienzimmer.
Den Ausführungen von Sun kann ich mich nur anschließen.Ich will nur noch anmerken,dass Kyanit auch unter dem Namen Disthen bekannt ist. Dieser Name sagt Dir vielleicht auch was.

Gruß Norbert
kerstin
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 13:57 Uhr  ·  #6
Vielen herzlichen Danke euch beiden!! Ich werde mir dann heute Abend nochmal einige Beispielbilder anschauen, anhand der Abbildungen im Mineralienführer wäre ich nie im Leben darauf gekommen, auch wegen der „Streifen“. Wirklich spannend!

Ja ein bisschen schade, dass es kein einheimischer Fund ist, auch wenn ich es mir dachte. wäre ja toll, mal über so etwas zu stolpern, das wirklich von hier kommt.
McSchuerf
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 19:32 Uhr  ·  #7
Hallo Kerstin,

auch von mir herzlich willkommen im Forum!

Ja, ganz eindeutig Kyanit (Disthen) .. die typisch linealförmigen bläulichen xx "sprechen" für sich .. sowie schwarze Staurolith xx ("Kreuzstein"), die hier allerdings sehr schlecht ausgebildet sind. Die gesamte Kristallstufe ist in der Tat auf Glimmerschiefer als Matrix und auch ich halte das, wie unser Yi Sun auch, für einen "Fremdfund", d. h. vermutlich von ganz woanders her stammend und nur abgeladen. Trotzdem sehenswert und sicher nicht alltäglich. :)

Eine typisch metamorphe Entstehung der gesamten Stufe.

Abgebildet hier schon mal ein paar meiner Fotos zum Vergleichen. :)

Hier gibt es noch Infos über den Kyanit ..

Viele Grüße
Peter
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kerstin
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 19:59 Uhr  ·  #8
Vielen Dank, MCSchuerf, auch für die Fotos! Und wow: Das sind natürlich beeindruckende Exemplare und auch sehr deutliche, vielleicht hätte ich eins davon sogar mit dem Mineralienführer erkennen können! Bei dem ersten Kyanit sieht man auch die Streifen sehr deutlich und allmählich macht es bei mir ein bisschen "Klick"! Der Staurolith ist für mich noch schwierig zu erkennen, aber gut, dass du sagst, dass er schlecht ausgebildet ist. Also ich nehme an, ihr meint diese ganzen schwarzen Stellen (mal abgesehen von der Schnecke und ihren "Geschäften", ups)....)

Nur für mein Verständnis: Sind das hier dann die Staurolith-Teilchen auch?
 


Ja, wir sind täglich im Wald, also mein Hund und ich. Normalerweise findet er immer die Trüffel, aber dieses Mal habe ich auch was Interessantes gefunden :-)
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McSchuerf
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 20:06 Uhr  ·  #9
Hallo Kerstin,

vielen Dank auch und gern geschehen. :)

Also ich gehe mal stark davon aus, dass die schwarzen krustigen Partien .. auch im Gemenge mit dem gräulich-blauen Kyanit .. Staurolith darstellen. Es könnte natürlich auch noch ein anderes dunkles Mineral sein. Das wird man aber bei solchen Krusten nicht per Augenschein identifizieren können. Das ginge nur eindeutig über eine Röntgenanalyse. :)
Tests wie Härtetest oder Strichfarbentest bringen bei solchen Krusten übrigens dann auch nicht viel - Ergebnisse wären dann auch einfach zu ungenau.

Viele Grüße
Peter
McSchuerf
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 20:09 Uhr  ·  #10
Nachtrag: Der Kosmos-Mineralienführer war übrigens mal mein erstes Mineralienbuch überhaupt .. also eine der ganz alten Ausgaben war das noch. :mrgreen: ..ich würde den aber auch heute noch empfehlen plus die hier im Forum empfohlenen Bücher im entsprechenden Foren-Bereich.
kerstin
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Re: Waldfund

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Gepostet: 04.11.2021 - 20:28 Uhr  ·  #11
Vielen Dank! Ich möchte auch nicht penetrant sein, sondern möglichst viel an dem Steinchen lernen. Das macht eben doch viel mehr Spaß als nur mit dem Buch in der Hand! Ich habe nun sogar dank eurer Tipps auf einer Seite namens "Schweizer Mineralienwelt" einen sehr ähnlichen Stein gefunden mit genau der gleichen Kombination, nur weniger gelblich als meiner und schöneren Kyaniten. (Wen es interessiert, er hat dort die Nummer MB 124 bei den "Spezialiäten") Der stammt auch aus dem Tessin, wie ihr ja schon vermutet habt. Wobei ich beim Betrachten der anderen Schweizer Steinchen auch "Anatas"-Bruchstückchen für möglich gehalten hätte, weil sie auch so glänzen.

Da schaue ich gerne mal am Wochenende genauer nach den Buch-Tipps hier im Forum, danke sehr, muss ich mich mal mehr einlesen!
McSchuerf
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Re: Waldfund

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Gepostet: 05.11.2021 - 16:44 Uhr  ·  #12
Hallo Kerstin,

Ja, das Wochenende ist mir persönlich auch lieber, da man sich dann entspannter in der Foren-Welt umsehen kann ohne Zeitdruck durch die Arbeit o.ä. :)

Die Anatase aus der Schweiz oder überhaupt aus dem alpinen Europa sind übrigens überwiegend hervorragend ausgebildet; daher glaube ich nicht so an Anatas-Krusten oder derbem Material davon.

kerstin schrieb ..
Zitat
.. auf einer Seite namens "Schweizer Mineralienwelt" einen sehr ähnlichen Stein gefunden mit genau der gleichen Kombination, nur weniger gelblich als meiner und schöneren Kyaniten. (Wen es interessiert, er hat dort die Nummer MB 124 bei den "Spezialiäten")


Ich habe zwar eine Internet-Seite mit dem Namen "Schweizer Mineralienwelt" gefunden aber ich finde darauf leider keine "Spezialitäten"-Rubrik oder eine Nummer wie diese "MB 124" .. evtl. war ich ja auch auf der falschen Seite .. vielleicht kannst Du ja hier mal einen genauen Link dahin setzen? :)

Viele Grüße
Peter
Taishan
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Re: Waldfund

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Gepostet: 05.11.2021 - 19:28 Uhr  ·  #13
Staurolith sind die kurzprismatischen, schwarzbraunen Kristalle bzw. Bruchstücke. Das Dunkle oben ist wohl Biotit - eventuell sind da auch einige Staurolith-Körner dabei, aber der Bereich ist auf dem Foto leider nicht mehr im Fokus.

Anatas kommt frei gewachsen als Zerrkluftmineral vor, nicht eingewachsen in Schiefer wie Kyanit und Staurolith.
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Waldfund
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McSchuerf
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Re: Waldfund

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Gepostet: 06.11.2021 - 08:05 Uhr  ·  #14
Ja, wusst ichs doch. Genau so habe ich das auch gesehen und die von Dir jetzt rot eingerahmten Kristall-Bruchstücke meinte ich auch mit dem Staurolith. Und Anatase aber auch andere bekannte Alpinminerale (Brookite, Monazite etc.) kommen stets frei gestaltig in zirkulierenden Klüften vor, in denen sie sich bilden und sind daher auch vom Aussehen her fast immer "Bilderbuch-Kristalle"! Allerdings gibt es auch öfters verzerrte Kristalle durch Kristallbaufehler z.B., dann kann man aber immer noch von freigestaltigem Wachstum in einem Klufthohlraum sprechen, wenn auch nicht von formvollendeten "Bilderbuch-Kristallen".

Wenn dagegen Anatase metamorph wie Staurolithe entstehen würden, was sie aber eben nicht tun, dann wären sie natürlich auch nicht formvollendet, sondern würden eher wie diese Staurolithe aussehen. Aber, wie schon richtig gesagt, Anatas ist kein Mineral der metamorphen Entstehung in Glimmerschiefern.

Gruß Peter
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