Goldwaschen für Anfänger - Info's und Tipps

Wer kennt ihn noch, den Stummfilm bzw. die Komödie von Charlie Chaplin aus dem Jahre 1925 "Goldrausch" (The Gold Rush)?
Das Bild wie Chaplin genüsslich den Schuh verspeist, die Schnürsenkel wie Spaghetti dreht und die Schuhnägel abknabbert wie ein Hänchenschenkel?

Dass man nicht reich wird mit Goldsuchen, ist sicherlich jedem klar.
Aber soll ja ein ganz ordentlicher Virus sein, mit dem man sich infizieren kann ...

Tja, und so fangen alle Geschichten an: mich hat es nun auch erwischt.

Und hier kommt er schon, der Thread vom Hype mit dem Gold. Aber nicht der Goldpreis treibt die Infizierten um, sondern die Natur, das Rauschen der Bäche und die schönen gelben Flinsern bis hin zu Nuggets, die sich im Glasröhrchen ansammeln. Oder einfach der Bärenhunger, der sich danach einstellt ?

War schon mal jmd. aktiv Goldwaschen?
Schau mir eben die Themen hier im Forum von "Gold und Silber" an, möchte aber trotzdem gerade für Anfänger einen Thread bündeln, was mir erleichtern soll, wenn ich unterwegs bin, mich daran zu orientieren.

Es gibt ein überaus empfehlenswertes Buch mit dem Titel "Auf den Spuren des bayerischen Goldes - 20 Goldene Geotope", welche ich mir letztens gekauft habe. Das deckt den Bereich Bayern sehr gut ab und liest sich einfach, schmunzelnd und trotzdem hochinteressant und informativ.

Möchte demnächst die ersten Versuche an Rhein, Isar, und im Zillertal versuchen. Wenn es zeitlich klappt, auch Rauris.
Das Bayern-Buch macht so gelüstig, daß vermutlich noch ein Urlaub in der Nähe der 20 bayrischen goldenen Geotope eingeplant wird und Disentis / Schweiz steht auch in der Überlegung, wird aber dann doch wohl 2024 werden....

Als Einstiegausrüstung fange ich mit Gold Pan XP Goldwaschen 10-tlg. Premium Profi Set, Gummistiefel, Schaufel und Schlapphut an. Und einen Campingstuhl für die müden Knochen geht auch huckepack mit.

Im Bereich Metalldetektor habe ich mich für den XP Pinpointer MI-4 entschieden.

Wer hat sonst noch Tipps ?

Pro/Contra XP? Zusatzzubehör? Siebgrößen? Phiolen-Tipps?

Goldwaschen – “leicht gemacht“ ...

Der Versuch einer Anleitung eines Goldwasch-Amateurs ...

Der Waschvorgang zur Gewinnung von Goldflittern in der Waschpfanne
sollte zumindest weitgehend aus den nachfolgenden Schritten bestehen:

Dabei zu beachten: Die Dauer eines kompletten Waschgangs beträgt
für den Profi ca. 6 Minuten; für den Amateur ca. 10-15 Minuten!

1. Mit Spatenschaufel oder Spaten ca. 3 - 4 x Schlamm mit Steinen auf die Pfanne schütten.

2. Pfanne ca. 30 Sekunden unter Wasser kräftig schwenken bzw. wie ein Auto-Lenkrad nach links und nach rechts drehen (Wasser muss dabei spritzen!) bis große und mittelgroße Kieselsteine rausgewaschen sind. Sand muss drin bleiben.

3. Elliptische Bewegungen mit Pfanne durchführen; leicht schütteln.

4. Etwas Wasser dazugeben – erneut leicht schütteln.

5. Nun mit einer Hand schräg aber nicht zu schräg Pfanne langsam ins Wasser gleiten lassen und Pfanne etwas zügiger wieder aus dem Wasser herausziehen.

6. Nun in Richtung der Pfannen-Rillen auswaschen.

7. Wasser immer wieder “rein und raus“, d.h. Vorgang zu 5. u. 6. mehrfach wiederholen; zwischendurch wieder etwas zusätzliches Wasser aufnehmen (dann leicht schütteln).

8. Die Rillen ständig beobachten; am Ende sollte nicht zu viel Sand zwischen den Rillen liegen.

9. Rest Feinsand mit wenig Wasser in Pfanne hin- und herschwenken bis Restsand komplett nach unten “gelandet“ ist.

10. Nun am oberen Pfannerand mit der Lupe in die Pfanne “tauchen“ und nach den Goldkörnern suchen, die sich nun am Pfannenrand niedergeschlagen haben sollten.

11. Mit trockenem (!!) Zeigefinger Goldflitter kurz und fest in der Pfanne andrücken, so aufnehmen und mit Zeigefinger fest auf die Öffnung eines mit Wasser gefüllten Röhrchens drücken; das Röhrchen nun dabei auf den Kopf stellen, schütteln, Zeigefinger dabei fest auf der Röhrchenöffnung gepresst lassen und den Zeigefinger zur Kontrolle wieder in das Wasser der Pfanne tauchen. Wenn nun kein Gold mehr am Finger haften bleibt, sollte das Gold tatsächlich im Röhrchen sein. Für wesentlich geeigneter halte ich persönlich jedoch die Aufnahme der Goldflitter-Funde in NUR flache, abschließbare Behältnisse!

Gruß Peter

Ja, kannst ja dann mal die Anleitung "testen".

Viel Erfolg!

Na das ist doch schon mal eine schöne erste Ausbeute.

Gruß
Jürgen

Das ist eine Vergrößerung mit 10fach Einschlaglupe, fotografiert mit einfacher Lumix Panasonic Digitalkamera.
Die nächsten Tage bekomme ich Lupen mit größerer Vergrößerungsmöglichkeit 30x, 60x und 90x und werde dann weitere Fotoversuche starten.

Wir haben mit der 3erPfannenausrüstung gearbeitet. Große Steine blieben oben, mittlere in der mittleren Pfanne und unter 5mm in der kleineren Pfanne.
Solch Waschvorgang dauert ca. 1-2 Stunden. Letzte (kleinste) Pfanne dauert länger weil man sehr langsam und vorsichtig damit umgehen muß. Vorallem wenn, wie in manchen Bächen Goldsand bzw. Goldpuder im Sand mit drin ist. Da ist es schier unmöglich, dies auszuwaschen, also Gold von Sand zu trennen. Allerdings wollen wir nächstens doch von diesem Goldpudersand mitnehmen und zuhause versuchen zu trennen und zu analysieren.

Wir waren an 5 verschiedenen Stellen im Umkreis von 120km von unserem Urlaubsort .

Nicht in allen "goldführenden" Flüssen haben wir Gold gefunden, liegt wohl auch an den einzelnen Stellen, wo wir uns fast nur gut zugängliche Stellen herausgepickt haben. Als Anfänger stand bei uns die Vorsicht vor dem Fieber. Einmal rutschte mein Mann am Flußufer aus und an einem kleinen Bach spitzte mich es hin, weil es böschig zuging. Einmal waren wir auch nur 2-3 Meter von einem Wasserfall entfernt und durch den zuvorigen Starkregen und Schneeschmelze (die sichtbar entfernten Bergspitzen waren noch voller Schnee und hinter uns ging auch auch eine Schneelawine mit Getöse runter) waren frühere Sand- und Kiesbänke nicht sichtbar und wir mussten uns langsam ran- bzw. ins Wasser reintasten.
Ist wie mit Pilzesuchen: nicht in jedem Gelände, an jedem Baum und in jedem Wald und nicht zu jeder Zeit findet man Steinpilze ...

Wir haben dann noch mit Saugflasche und Phiole gearbeitet. Ließ sich gut "einfangen", anschauen und transportieren bzw. präsentieren. Zuhause haben wir dann auf Fließpapier die Phiole ausgeleert und die einzelnen Flinserln mit Pinzette in kleine weiße Edelsteindöschen mit schwarzer Einlage gelegt.

Die gezeigte Ausbeute ist von einer Goldwasch-Stelle.

Es war super interessant.
Wir bleiben an dem Thema dran.

Gruß
Inge

Und noch Fotos mit Blick in die Goldwaschpfanne ....

Interessierte "Zuschauer" kamen auch an einer Goldwaschstelle (an welcher wir aber nix gefunden haben) spontan vorbei ...

Bin grad am Wiegen mit der Caratwaage.
Dass es nun doch 0,25ct sind, erstaunt mich sehr. Hätte ich nicht gedacht.