von AndyG » Fr 22. Jul 2011, 15:56
Das Bergbaurevier Kamsdorf erstreckt sich zwischen den Orten Saalfeld, Unterwellenborn, Könitz und Kaulsdorf. Es zählt, schon in der Bronzezeit bekannt, zu den ältesten deutschen Revieren. Abgebaut wurden untertage Eisenerz (Siderit, Hämatit), Silbererze (auf dem Silberkammer Gangzug nahe Saalfeld, Blütezeit zwischen 1050 und 1640), Kupfer (vor allem auf den Gruben Pfeffer und Johannes, von ersterer sind sehr schöne Sekundärminerale bekannt!) sowie auch im Bereich Roter Berg Kobalterze und kurzzeitig auch Nickelerz. Heute fördert nurmehr der große Tagebau Kamsdorf eisenhaltigen Kalk als Hüttenzuschlag. Der Untertagebergbau auf Eisen endete 1957, der auf Baryt im Teilrevier Könitz sieben Jahre später.
Von Kamsdorf sind über 70 Mineralarten bekannt geworden, wovon allerdings auf dem Mineralienmarkt nur vergleichsweise wenig angetroffen werden. Dies mag daran liegen, dass das Gros des Untertagebergbaues (gerade auf Silber) vor 1900 stattfand. Die meisten heute im Umlauf befindlichen Minerale stammen aus dem Großtagebau, wo auch heute nochgesammelt werden kann. Neben großen Calcit xx kommen hier vor allem Sulfiderze und deren Verwitterungsprodukte (hübsche Azurite und Malachite) vor.
Aus dem Bereich des Roten Berges sind hübsche Stufen mit Kobalterzen bekannt, darunter kleine Erythrin xx und Skutterudit xx. Berühmt sind historische Stücke mit Tetraedrit-Kristallen bis 4 cm aus der Grube Himmelfahrt. Auch große Kupferbleche bis knapp 10 cm sind aus alten Funden bekannt. Auch aus Untertagefunden stammen Azurite und Malachite, größer und farbenprächtiger als das, was heute noch im Tagebau aufzusammeln ist. Andere interessante Sekundärmineralien waren selten: schöne Posnjakit xx, Lavendulan, Agardit, Strashimirit und Richelsdorfit.
Berühmtheit erlangten die Stufen mit Strontianit xx auf Baryt aus dem Könitzer Hauptgang (Grube Lützow). Ebenfalls bekannt wurden herrliche Aragonite in mannigfaltiger Ausfertigung. Genannt seien Kupfer- und Kobaltsinter als kräftig blau und rosa gefärbte Sinterbeschläge auf Kalk. Historische Funde lieferten auch wunderschöne, lichtblaue Kristalle. Meist waren diese jedoch "nur" farblos oder gelblich, konnten aber Längen bis 8 cm erreichen!
von Norbertit » Fr 22. Jul 2011, 23:05
Hallo Andy,
hier eine kleine Ergänzung zu Deinem Beittrag:
Das Bergbaurevier Kamsdorf erstreckt sich zwischen den Orten Saalfeld, Unterwellenborn, Könitz und Kaulsdorf. Es zählt, schon in der Bronzezeit bekannt, zu den ältesten deutschen Revieren. Abgebaut wurden untertage Eisenerz (Siderit, Hämatit), Silbererze (auf dem Silberkammer Gangzug nahe Saalfeld, Blütezeit zwischen 1050 und 1640), Kupfer (vor allem auf den Gruben Pfeffer und Johannes, von ersterer sind sehr schöne Sekundärminerale bekannt!) sowie auch im Bereich Roter Berg Kobalterze und kurzzeitig auch Nickelerz. Heute fördert nurmehr der große Tagebau Kamsdorf eisenhaltigen Kalk als Hüttenzuschlag. Der Untertagebergbau auf Eisen endete 1957, der auf Baryt im Teilrevier Könitz sieben Jahre später.
Von Kamsdorf sind über 70 Mineralarten bekannt geworden, wovon allerdings auf dem Mineralienmarkt nur vergleichsweise wenig angetroffen werden. Dies mag daran liegen, dass das Gros des Untertagebergbaues (gerade auf Silber) vor 1900 stattfand. Die meisten heute im Umlauf befindlichen Minerale stammen aus dem Großtagebau, wo auch heute nochgesammelt werden kann. Neben großen Calcit xx kommen hier vor allem Sulfiderze und deren Verwitterungsprodukte (hübsche Azurite und Malachite) vor.
Aus dem Bereich des Roten Berges sind hübsche Stufen mit Kobalterzen bekannt, darunter kleine Erythrin xx und Skutterudit xx. Berühmt sind historische Stücke mit Tetraedrit-Kristallen bis 4 cm aus der Grube Himmelfahrt. Auch große Kupferbleche bis knapp 10 cm sind aus alten Funden bekannt. Auch aus Untertagefunden stammen Azurite und Malachite, größer und farbenprächtiger als das, was heute noch im Tagebau aufzusammeln ist. Andere interessante Sekundärmineralien waren selten: schöne Posnjakit xx, Lavendulan, Agardit, Strashimirit und Richelsdorfit.
Berühmtheit erlangten die Stufen mit Strontianit xx auf Baryt aus dem Könitzer Hauptgang (Grube Lützow). Ebenfalls bekannt wurden herrliche Aragonite in mannigfaltiger Ausfertigung. Genannt seien Kupfer- und Kobaltsinter als kräftig blau und rosa gefärbte Sinterbeschläge auf Kalk. Historische Funde lieferten auch wunderschöne, lichtblaue Kristalle. Meist waren diese jedoch "nur" farblos oder gelblich, konnten aber Längen bis 8 cm erreichen!
von Norbertit » Fr 22. Jul 2011, 23:05
Hallo Andy,
hier eine kleine Ergänzung zu Deinem Beittrag:
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