Mineralien des Bayer. Waldes

Beitragsübernahme von Norbert ..

Hallo zusammen,

fast schon zur Tradition geworden ist es bei uns einmal im Jahr den Bayerischen Wald für ein paar Tage aufzusuchen.
Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit.Da fahr ich mit meiner Frau wieder mal nach Bodenmais zum
Wandern und Mineralien sammeln.
Ich will Euch da mal ein paar Bilder von früheren Funden zeigen.

Im Frühling 2005 besuchten wir die Fürstenzeche in Lam.Hier wurde bis 1963 Fluorit abgebaut,früher auch silber-
haltiger Bleiglanz.Heute ist die Fürstenzeche ein ganz ansehnliches Schaubergwerk.Die Suche auf der alten Halde
brachte nichts mehr.2005 wurde aber der Stollen weiter ausgebaut und eine neue kleine Halde aufgeschüttet.
Hier konnte ich ganz nette Mikros von Sekundärmineralien und Belege von Erzproben finden.
Im Folgejahr waren auch noch Funde möglich,aber dann wurde die Halde restlos abgefahren.

An vielen Stellen im Bayerwald wurde der Quarzkern von Pegmatiten zur Glasherstellung abgebaut.
Diese alten Abbaue sind oft versteckt im Wald und recht schwer aufzufinden.Ich hab da nach etlichen gesucht,
bin aber nur selten fündig geworden.Der Pegmatit Blötz bei Bodenmais gehört hier mit dazu.
Vor ein paar Jahren(2003)konnte ich da noch ganz gute Belege mit Schriftgranit bergen.

Schauen wir uns jetzt die Bilder dazu an.

Bis bald
Norbertit

@Norbert,
bitte noch Deine Bilder neu einfügen. Danke.

xxx

Hallo,

jetzt mal was Genaueres über die beiden von mir aufgesuchten Fundorte im Bayerwald.

Zunächst machte ich eine wunderbare Wanderung mit Mineraliensuche auf dem Silberberg
bei Bodenmais.Das herrliche Wetter lockte viele Besucher auf den 955 m hohen Berg,der auch
vieles bietet:Sommerrodelbahn,Ausflugsgaststätte,Schaubergwerk mit kleinen Museum und das
Ganze leicht erreichbar durch einen Sessellift.
Um auf den Halden nach Mineralien zu suchen,ist aber ein Fußmarsch in schwierigen Gelände
erforderlich.Es gibt hier Interessantes,aber wenig Schönes zu finden. Meistens sind die Erze
derb und unscheinbar.Um so mehr war ich erfreut,beim Wolfgangsstollen gut ausgebildete xx
des Zinkspinells Kreittonit(Gahnit) zu finden.

Am Sonntag ging es dann nach Schönberg in den Steinbruch am Saunstein.
Hier wird ein Hartgestein abgebaut,das meistens als Gneis angesprochen wird.
In Wirklichkeit liegt hier ein Mischgestein vor,das zwar im modalen Mineralbestand dem Gneis
entspricht,aber petrographisch nicht eindeutig definiert ist.
Der Saunstein gilt als beste Fundstelle für Epidot im Bayr.Wald.Und das kann ich auch bestätigen.
Reiche Funde mit Hand-und Kleinstufen mit bis 2 mm großen guten Kristallen des Epidots konnte ich
an diesem Tag machen.Die Epidot xx sind sehr form-und flächenreich. Ich konnte daheim unterm
Mikroskop gut ein Dutzend verschiedener Kristallformen beobachten.
Begleiter ist oft Aktinolith-Asbest(Amianth) und Albit.
Desweiteren konnte ich noch die Zeolithe Stilbit und Chabasit in kleinen Kristallen finden.

Im Foto-Teil werfen wir zuerst mal einen Blick vom Gipfel des Silberberges nach Bodenmais.
Dann sehen wir durch Feuersetzen entstandene Weitungen im Altbergbaugebiet.

Blick in den Steinbruch am Saunstein:

Auch nette Dendriten gab es zu finden,aber die haben dann doch
irgendwie nicht in meinen Rucksack gepasst:

Brauner, rissiger Hisingerit ("Thraulit") vom Silberberg bei Bodenmais im Bayerischen Wald. Breite etwa 9 cm.

In den neueren Minerallisten von dort taucht er auch nicht auf. In der Literatur wird allerdings oftmals der "Thraulit" von Bodenmais beschrieben. Verwitterungsprodukt von Pyrit und Magnetkies, das sollte doch vom Silberberg sein. Das gute Stück hier dürfte auch uralt sein, obwohl kein alter Zettel mehr vorhanden, leider.

13 cm Cordierit-Wacken vom Silberberg bei Bodenmais und auch noch mal solche Quarze von Brennes am Arber. Weißt du über die näheres, Norbert?