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Schlackenminerale von Eisenhüttenstadt in Brandenburg

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Betreff:

Schlackenminerale von Eisenhüttenstadt in Brandenburg

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Gepostet: 02.12.2013 - 08:22 Uhr  ·  #1
Beitrag von AndyG » 28. September 2007, 12:13

Obwohl ich jetzt schon längere Zeit nicht mehr an den im Folgenden genannten Fundorten sammeln war, möchte ich diese etwas ungewöhnlichen Fundstellen der interessierten Leserschaft ein wenig näher bringen. Das Sammeln von Schlackenmineralen ist zwar noch immer nicht so recht "salonfähig" geworden, doch zumindest die farbenprächtigen Bildungen aus Laurion/Griechenland oder dem hiesigen Harz erfreuen schon viele Mineraliensammler.

Aber Schlacken finden sich auch an vielen anderen Orten, an denen früher Eisen o.ä. verhüttet wurde. Nun hat Eisenhüttenstadt mit dem EKO-Stahlwerk schon eine langwährende Tradition, aber auf die Idee dort in der Umgebung nach Schlacken zu suchen bin ich irgendwie nie gekommen, zumal mir aus der einschlägigen Literatur auch nichts bekannt ist. Bei einer - aus geschiebesammlerischer Sicht allerdings eher enttäuschenden - Exkursion in die große alte Sandgrube von Eisenhüttenstadt OT Schönfließ lagen dann aber eben dort in der Grube einige große Brocken Schlacke herum. Darunter waren moderne, dichte, glasige Klumpen aber auch zersetzt wirkende, bröselige Schlacken, die schon sehr alt wirkten. Diese hatten Hohlräume, die schon auf den ersten Blick kleine Gipskristalle zeigten.

In der Kiesgrube Vogelsang, ebenfalls in der Umgebung von Eisenhüttenstadt, fand ich am selben Tag nicht nur bessere Geschiebemineralien sondern wiederum interessante, schlierige Schlackestücke mit vielen Quarzbröckchen darin. Zuhause beim Aufarbeiten der Stufen fiel mir dann wieder der MINERALIENMAGAZIN-Artikel über die Schlacken von Joldelund ein, mit dessen Hilfe sich die Mineralien in den vor mir liegenden MM und Kleinstufen gut bestimmen ließen. So gab es in den bröseligen Stücken von Schönfließ neben den kleinen Gipsen noch Fayalit (als Grundmasse der Schlacke) und hochglänzende hellbraune Wüstitplättchen. Die neueren, kompakten Schlacken gaben hübsche schneeweiße Tridymittäfelchen her, glänzende Tröpfchen von ausgefälltem Eisen und glasige Krusten, die vielleicht Basaluminit sind. Die Schlacken von Vogelsang sind phosphathaltig, hier waren feine grüne Fasern von Beraunit zu finden und kleine braune Whitlockite, außerdem Magnetit als schwarze, magnetische Hohlraumauskleidung, seltener als winzige Oktaeder. Vielleicht lassen
sich bei entsprechender Nachsuche noch mehr Mineralien finden.

Die aufgelassene Sandgrube Schönfließ lässt sich von Eisenhüttenstadt erreichen, indem man auf der B246 durch den Ortsteil Schönfließ in Richtung Beeskow fährt. Auf der rechten Seite ist sie dann auch bald deutlich zu sehen.
Vogelsang liegt nördlich der Stadt, die Kiesgrube direkt an der L372 in Richtung Frankfurt/Oder. Hier ist eine Betrittserlaubnis vonnöten, die aber vor einigen Jahren vom Betreiber gerne ausgestellt wurde. Weitere Informationen sind in dem Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Band 7 Frankfurt(Oder)-Eisenhüttenstadt nachzulesen. Wer
diesen Band oder andere aus dieser Reihe beziehen möchte, dem kann ich gerne die Kontaktadresse geben.

Glückauf
Andreas



Beitrag von McSchuerf » 29. September 2007, 06:41

Hallo Andy,

interessanter Beitrag! Yellow_Colorz_PDT_19 ..
Ich habe ein Mineral namens "Schoenfliesit" in meiner Sammlung..ich denke mal, du hast damit auch die TL für das Mineral angesprochen.. Yellow_Colorz_PDT_19 ..wusste ich bisher noch gar nicht, dass es da auch eine Grube gleichens ..N Yellow_Colorz_PDT_19 ..Namens gibt.

...Die aufgelassene Sandgrube Schönfließ....



Gruß Peter





Beitrag von McSchuerf » 29. September 2007, 06:45

http://www.mindat.org/min-3573.html

nee, danach liegt die Typolokalität (TL) in den USA..da wurde wohl zufällig der gleiche Namen vergeben..muss noch mal im Hey's Mineralindex blättern... Yellow_Colorz_PDT_19

Gruß Peter






Beitrag von smoeller » 29. September 2007, 18:45

Hallo,

Schoenfliesit ist nach dem bekannten Kristallographen Schoenflies benannt. Die von ihm entwickelte Symbolik für Punktgruppen ist unter anderem in der Spektroskopie noch heute gebräuchlich.

Glück Auf!
Smoeller



Beitrag von McSchuerf » 30. September 2007, 10:41

Hallo smoeller,

ja, danke, inzwischen kam ich zu dem gleichen Ergebnis. Yellow_Colorz_PDT_19

Gruß Peter
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