Mineralienzimmer

Werbung



 
 
 

Pharmakosiderit

Bergmeister
Avatar
aktuell abwesend
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 2613
Betreff:

Pharmakosiderit

 ·  Gepostet: 20.05.2015 - 13:09 Uhr  · 
Die Pharmakosiderit-Reihe beinhaltet eine Reihe von Mineralen, die auf optischem Wege nicht zu unterscheiden sind. Dazu zählen neben dem Pharmakosiderit sensu strictu (mit Kalium-Vormacht) auch Bariopharmakosiderit, Alumopharmakosiderit, Natropharmakosiderit, Natropharmakoalumit (der frühere Natrium-Alumopharmakosiderit) u.a. Diese bilden Mischkristalle untereinander. Die häufigsten Glieder sind der Pharmakosiderit und der Bariopharmakosiderit. Früher wurden alle als "Würfelerz" zusammengefasst, der Name kommt von den pseudowürfeligen xx, die die dominante Form darstellen. Selten sind pseudotetraedrische xx.

Die Pharmakosiderite sind eine ganz charakteristische Bildung bei der Verwitterung von Arsenerzen. Zumeist kommen nur glitzernde Krusten aus winzigen xx vor, deutliche, große Individuen sind selten. Die Farbe ist meist ein gelb oder braun, auch rote, tiefgrüne oder blaue Exemplare kommen vor. Leider wandelt sich gerade die blaue und grüne Farbe sehr schnell in ein unansehnliches braun um. Auf der Halde der Grube Clara im Schwarzwald (Typlokalität für Bariopharmakosiderit) war dieser Effekt innerhalb von Sekunden wahrzunehmen. Die xx sind wie beschrieben oft recht klein, 1 cm sind schon bedeutend. Freilich existieren die Geschichten von 3 cm großen "Würfeln" von der Grube Clara...

Klassische Lokalitäten liegen in Frankreich (Puy les Vignes, TL für Pharmakosiderit) und in Cornwall (z.B. knapp cm-große, grüne xx von Hemerdon Ball). Vergleichsweise viele schon im 19. Jh. bekannte Fundorte befinden sich hierzulande. Es zählen dazu der Graul bei Schwarzenberg sowie das Schneeberger Revier im Erzgebirge, Lobenstein in Thüringen und Schöllkrippen im Spessart. Die Grube Clara als Fundort der sicher besten einheimischen xx wurde bereits erwähnt. Heute können die Pharmakosiderite als nicht mehr so selten gelten wie noch vor 30 oder 40 Jahren. Diverse Funde hat man bei der Untersuchung von Sekundärparagenesen gemacht, so z.B. in Wittichen/Schwarzwald oder im Uranversuchsabbau Werra am Rudolfstein im Fichtelgebirge.


Lexikon Plugin 1.3.1 © 2011 - 2024 by Fragz.de
 


Werbung